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Wissenschaft Magdeburger setzen auf die Neurobiologie

Die Hochschule Magdeburg-Stendal und das Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie wollen kooperieren.

Von Martin Rieß 29.05.2017, 01:01

Magdeburg/Stendal l Die Vorgänge im menschlichen Hirn und in den Nervenbahnen sind für die Menschheit bis heute mit vielen offenen Fragen behaftet. In den vergangenen Jahren hat die entsprechende Forschung einen deutlichen Aufschwung erlebt.

Ein Indiz dafür ist die Etablierung des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) in der Magdeburger Brenneckestraße, das der Stadt weit über die Grenzen hinaus zu einem Namen als herausragender Standort der Spitzenforschung verholfen hat. Und ein weiteres Indiz sind die Humanwisschenschaftler der Hochschule Magdeburg-Stendal, die an ihrem altmärkischen Standort mit den Kindheitswissenschaften die Prozesse beim Lernen gleichermaßen seit Jahren genau im Blick haben.

Die beiden Einrichtungen haben einander jetzt gefunden und einen umfangreichen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Die Hochschule und das Institut beabsichtigen, zu beiderseitigem Vorteil auf dem Gebiet der Neurobiologie zusammenzuarbeiten.

Erste Schritte umfassen die Zusammenarbeit des LIN mit besagtem Stendaler Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule. Ein Ziel besteht darin, das Lernen als Phänomen ganzheitlich anzugehen. Hierfür passen die Kompetenzen des Fachbereichs im Forschungsfeld Frühe Bildung und die des LIN im Bezug auf die neurowissenschaftlichen Grundlagen von Lernen, Aufmerksamkeit und Motivation bestens zusammen. Der Vertrag sei eine hervorragende Grundlage für die gemeinsame Forschung, findet Prof. Dr. Eckert Gundelfinger, Geschäftsführender Direktor des LIN.

Er betont, dass neben der historisch gewachsenen und äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit seines Instituts mit der Otto-von-Guericke-Universität nun mit der Hochschule ein weiterer wichtiger Standortpartner für die Kooperation gewonnen werden konnte. Laut Hochschulrektorin Prof. Dr. Anne Lequy sei es jetzt gelungen, Barrieren zwischen angewandter und Grundlagenforschung zu überspringen.

Die Zusammenarbeit umfasst den wissenschaftlichen Informations- und Erfahrungsaustausch, aber auch konkrete gemeinsame Forschungsvorhaben und -projekte. Diese sollen unter anderem in Kindertagesstätten umgesetzt werden. Daneben geht es auch um die Ausbildung in neurowissenschaftlichen Disziplinen sowie um gemeinsame wissenschaftliche Veranstaltungen. Die beiden Einrichtungen werden ihre Forschung auf dem Gebiet der kognitiven Entwicklung aufeinander abstimmen und sich gegenseitig über ihre diesbezüglichen Forschungsvorhaben und -ergebnisse unterrichten.

Das jeweilige Forschungspotenzial der Vertragspartner soll insbesondere dazu genutzt werden, Grundlagenforscher, Anwendungsforscher und Anwender zusammenzubringen und gemeinsame oder aufeinander abgestimmte Forschungsprojekte zu akquirieren und zu bearbeiten.