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China-Virus Coronavirus sorgt für Einschränkungen an Unis

Wegen des Corona-Virus lassen die Hochschulen in Sachsen-Anhalt erstmal Dienstreisen nach China ruhen.

04.02.2020, 12:13

Magdeburg/Halle/Köthen (dpa) l Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt lassen im Zusammenhang mit dem Coronavirus Vorsicht walten. "Vorsorglich hat die Hochschule Anhalt Dienstreisen von Hochschulangehörigen und Exkursionen von Studierenden nach China für die kommende Zeit abgesagt", erklärte eine Sprecherin der Hochschule Anhalt auf Nachfrage. Derzeit studierten an der Hochschule und dem Landesstudienkolleg 800 Chinesen. Auch andere Hochschulen verzichten vorerst auf Dienstreisen nach China.Beratungen an.

In China steigt die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus sprunghaft. Am Dienstag gab es mehr als 20.000 bestätigte Erkrankungen, die Zahl der Todesfälle lag laut der chinesischen Gesundheitsbehörde bei über 400. In Deutschland haben sich zwölf Menschen nachweislich mit dem neuen Virus infiziert.

An der Hochschule Anhalt hieß es weiter: "Ob viele chinesische Studierende für das Neujahrsfest nach Hause geflogen sind, ist der Hochschule nicht bekannt. Derzeitig beginnt die Prüfungszeit für alle Studierenden, das dürfte eine Heimreise verhindert haben." Der Campusbetrieb laufe regulär weiter.

Auch an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, wo 355 chinesische Studierende immatrikuliert sind, sind laut einer Sprecherin alle Dienstreisen nach China ausgesetzt. Die Uni empfehle ihren Studierenden, Reisen nach China so weit wie möglich zu verschieben. Diejenigen, die gerade aus China kämen, sollten sich verstärkt beobachten und bei Krankheitssymptomen unverzüglich zum Arzt gehen.

"Darüber hinaus richtet die Uni Magdeburg für die Studierenden ein Beratungsangebot für Fragen rund um das Thema ein und erteilt auf Anfrage Auskünfte zum Stand der Dinge." Auch für die Uni-Mitarbeiter gebe es in der Medizinischen Fakultät eine Beratungshotline. In allen Einrichtungen der Universitätsmedizin Magdeburg gelte: Alle China-Reisenden dürften erst wieder in den Dienst, wenn die Rückkehr länger als 14 Tage zurückliege.

Die Hochschule Merseburg hat für ihre Mitarbeiter ein Dienstreiseverbot für China verhängt. Laut einem Sprecher kommt die Hochschule damit ihrer Fürsorgepflicht nach. Die Studierenden – darunter 115 Chinesen – und Mitarbeiter würden zum Thema Coronavirus informiert, "allerdings ohne Panik zu schüren", betonte der Sprecher. Rückreisen chinesischer Studenten zum Ende des Wintersemesters nach China fänden nicht statt.

"Allerdings kommen 16 chinesische Studierende nach einem dreimonatigen Praktikum aus China zurück. Diese werden beim hiesigen Gesundheitsamt (Saalekreis) gemeldet und müssen angeben, wo sie sich zum Beispiel aufgehalten haben und mit welchem Flug sie zurückgekommen sind", erklärte der Hochschulsprecher weiter. Das Praktikum habe aber nicht in der besonders stark betroffenen Region Wuhan stattgefunden.

An der Universität Halle sind aktuell 166 chinesische Studenten immatrikuliert, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Hochschule ergreife derzeit keine eigenen Maßnahmen. Rektor Christian Tietje schrieb an die Beschäftigten, sie mögen die Hinweise des Auswärtigen Amts beachten, nach denen eine Teilreisewarnung bestehe.