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Coronavirus So schützen sich die Luftretter vor dem Virus

Die DRF Luftrettung betreibt in Magdeburg einen Rettungshubschrauber. Pilot Marco Cramme erklärt, wie man sich vor dem Coronavirus schützt.

20.03.2020, 09:39

Magdeburg l Wie gehen eigentlich die Luftretter der DRF mit der aktuellen Corona-Krise um? Die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 36 muss die gleichen Aufgaben erledigen, wie die Retter am Boden. Pilot Marco Cramme erklärte am Tag der Luftretter (19. März) im Rahmen eines Podcasts, was sich für die Besatzung am Klinikum Magdeburg in Olvenstedt geändert hat.

Zuerst merkt Cramme an, dass der Hygienestandard auf der Station am Klinikum Magdeburg sowieso schon sehr hoch ist. „In Zeiten des Covid-19 hat sich das bei uns nochmal verschärft", so Cramme. Aktuell empfange man keine Besuchsgruppen mehr, Handwerkern habe man auch abgesagt. „Im Prinzip hat Fremdpersonal kein Zutritt mehr bei uns", so der erfahrene Pilot. Wenn man zu Einsätzen gerufen wird, wo ein Patient ein Verdachtsfall sein könnte, trage man zusätzlich Einweghandschuhe und Atemschutzmasken. „Natürlich versuchen wir auch Abstand zu wahren, aber in erster Linie muss dem Patienten natürlich geholfen werden." Aber kann ein Corona-Infizierter überhaupt im Rettungshubschrauber mitgenommen werden?

„Selbstverständlich können wir einen Corona-Patienten mitnehmen. Die Frage ist nur, ob wir das auch wirklich tun sollten", sagt Cramme. Wenn es medizinisch notwendig sei, dann auf jeden Fall. Zum Beispiel spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. „Ansonsten fährt der Notarzt oder die Notärztin im Rettungswagen mit." Das große Problem sei, dass die Desinfektion des Hubschraubers mit Ein- und Ausbau rund zwei Stunden dauern würde. „In der Zeit sind wir nicht einsatzbereit und können keinen anderen Patienten helfen. Deswegen muss unser ärztliches Personal ganz genau abwägen, ob wir einen infektiösen Patienten mitnehmen oder nicht", erklärt Pilot Marco Cramme abschließend.

Seit dem 21. April 2006 startet die DRF mit dem Christoph 36 vom Klinikum Magdeburg in Olvenstedt. Im letzten Jahr wurden die Luftretter zu 1062 Einsätzen alarmiert. Am meisten wird Christoph 36 zu internistischen und chirurgischen Notfällen alarmiert. Auch Verkehrsunfälle zählen zum Hauptaufgabengebiet. Zu einem Einsatzort der etwa 70 Kilometer entfernt liegt, braucht der Rettungshubschrauber rund 20 Minuten. Einsatzbereit ist die Besatzung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Weitere spannende Aspekte aus dem Alltag der DRF Luftrettung und das komplette Interview mit Marco Cramme gibt es auf der Facebookseite der DRF Luftrettung.