Dalbert: Klimakrise ist in Sachsen-Anhalt angekommen

Magdeburg (dpa/sa) - Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) hat vor den Folgen des Klimawandels für Sachsen-Anhalt gewarnt und die Menschen im Land zum Handeln aufgefordert. "Jeder ist gefordert, zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beizutragen", sagte Dalbert am Dienstag bei der Vorstellung des jährlichen Klimawandel-Monitoringberichts der Landesregierung. "Nur so können wir unseren Enkelkindern eine lebenswerte Erde hinterlassen."
Der Bericht zeige, dass die Klimakrise in Sachsen-Anhalt angekommen sei, sagte Dalbert. "Wir können die Veränderungen spüren und messen." Laut dem Bericht ist etwa die Durchschnittstemperatur in Sachsen-Anhalt von 1881 bis 2019 um 1,5 Grad gestiegen. Außerdem sei die Anzahl der heißen Tage deutlich gestiegen und die Vegetationsperiode habe sich um 13 Tage verlängert. "Die Apfelblüte setzt nicht mehr Anfang Mai, sondern schon Mitte April ein", erläuterte Dalbert.
"Gleichzeitig fehlen uns Niederschläge: Die Bodenfeuchte - wichtig für die Landwirtschaft - geht in den meisten Regionen zurück", warnte die Ministerin. Das betreffe vor allem das Tiefland, inzwischen aber auch höhere Lagen. "Wir wissen, was das bedeutet: Die Bäume können sich gegen Schädlinge immer weniger wehren. Im Zusammenspiel mit Stürmen sind in manchen Gebieten Sachsen-Anhalts ganze Wälder gefährdet", so Dalbert. Der 78 Seiten starke Bericht stellt außerdem unter anderem eine Zunahme der Extremtemperaturen und einen deutlichen Rückgang der Schneemenge im Harz fest.
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