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Nachgefragt nach drei Jahren: Langes Ringen um Spielplatz fand gutes Ende Das Dranbleiben lohnte sich: Großstadtdschungel zieht Kinder an

Von Gudrun Oelze 19.08.2010, 05:58

Seit fast drei Jahren spielen Kinder in der Magdeburger Max-Otten-Straße im "Großstadtdschungel". Zu diesem Spielplatz mit einem Zebra als Wippe, einem Affen im Klettergerüst und einem in der Luft hängenden Jeep verhalf ihnen ein wenig auch die Volksstimme. Bewohner der Wobau-Häuser hatten sich im Sommer 2005 an die Redaktion Leseranwalt gewandt, weil die Kinder dort nur noch vor der Haustür bolzen und rollern konnten.

Denn früher einmal vorhandene Tischtennisplatten, Sandkästen, Wiese und Bänke für die Kleinen hatten einem Parkplatz für die Anwohner weichen müssen. "Wo sollen die Kinder denn spielen?", fragte unter anderem Mieterin Christa Brendel. Verärgert hatte sie und andere, dass ausgerechnet am 1. Juni, dem Internationalen Kindertag, die Wobau als Vermieter am schwarzen Brett auf Beschwerden wegen Lärms, Ballspielens an der Hauswand und Sitzens im Eingangsbereich des Wohnhauses hinwies.

Die Kinder in dieser Straße brauchen wieder einen Spielplatz – diese von der Zeitung öffentlich gemachte Forderung der Bewohner traf bei der Kinderbeauftragten der Landeshauptstadt auf offene Ohren. Katrin Thäger suchte und fand Verbündete beim Vermieter, beim Stadtplanungsamt und beim kommunalen Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe.

Auch die Volksstimme behielt den Fortgang der Sache im Blick. Nach vielen "Spielplatz-Runden" im Rathaus kam dann die Nachricht: "Für den Bau eines neuen Spielplatzes werden finanzielle Mittel bereitgestellt, so dass wir nun wirklich loslegen können", informierte Katrin Thäger die Leseranwalt-Redaktion.

Eingeweiht wurde der "Großstadtdschungel" dann im November 2007. Auch wenn es seine Zeit brauchte, bis Flächen und Mittel bereitstanden, die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt, sagte damals Christa Brendel. Sie und andere Bewohner in der Max-Otten-Straße finden es nach wie vor gut, dass sich, angestoßen durch die Zeitung, viele im Bündnis für Familie gemeinsam für diesen überwiegend aus dem Förderprogramm "Stadtumbau Ost" finanzierten Spielplatz stark gemacht hatten, der auch heute noch rege genutzt wird.