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Blaue Kornblume Poggenburg sorgt für Eklat im Landtag

Der fraktionslose André Poggenburg hat im Landtag Sachsen-Anhalts für einen Eklat gesorgt - wieder geht es um die blaue Kornblume.

Von Michael Bock 31.01.2019, 14:44

Magdeburg l Im Landtag von Sachsen-Anhalt hat der fraktionslose Abgeordnete André Poggenburg am Donnerstag für einen Eklat gesorgt. Grund: Er trug eine blaue Kornblume am Revers seines Jacketts. Diese diente zwischen 1933 und 1938 in Österreich als Erkennungszeichen der damals dort verbotenen Nationalsozialisten.

Schon während der Regierungsdebatte am Vormittag hatten Abgeordnete das Landtagspräsidium darauf aufmerksam gemacht. Dieses befasste sich in der Mittagspause mit dem Thema. Landtags-Vizepräsident Wulf Gallert (Linke) forderte Poggenburg danach im Namen des Präsidiums auf, die Kornblume, einst Parteisymbol „einer offen antisemitischen Bewegung", abzulegen. „Wer die blaue Kornblume trägt, macht sich im moralischen Sinne schuldig gegenüber den millionenfachen Opfern des Nationalsozialismus", sagte Gallert.

Poggenburg kam der Aufforderung nicht nach. Er wollte dazu reden, was der sehr souverän agierende Gallert nicht zuließ. Kurz danach verließ Poggenburg den Plenarsaal.

Poggenburg war lange Jahre Landes- und Fraktionschef der AfD. Er hat Partei und Fraktion inzwischen verlassen und die Partei „Aufbruch deutscher Patrioten" gegründet.

Zu einem ähnlichen Eklat war es im vorigen November im Berliner Abgeordnetenhaus gekommen. Dort hatte der Abgeordnete Andreas Wild, den die AfD im Juli 2017 aus ihrer Fraktion ausgeschlossen hatte, die Kornblume getragen. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (SPD), ging Wild scharf an. „Das Tragen eines solchen Symbols widerspricht der parlamentarischen Würde", sagte er.