Norddeutsche Landesbank veröffentlicht Rangliste der größten 100 Unternehmen in Sachsen-Anhalt Deutsche Bahn und Leuna-Raffinerie auf Platz 1
Wer sind die größten 100 Unternehmen im Land? Die meisten Mitarbeiter
(7835) hat die Deutsche Bahn AG. Umsatzstärkstes Unternehmen ist mit
rund acht Milliarden Euro im Jahr Total-Raffinerie in Leuna. Wer kommt
dann?
Magdeburg. Es ist schon Tradition. Regelmäßig zum Jahresende veröffentlicht die Landesbank für Sachsen-Anhalt, die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB), ihre Top-100-Liste der mitarbeiter- und umsatzstärksten Unternehmen in Sachsen-Anhalt. Wie sieht es für das Jahr 2012 aus?
Größter Arbeitgeber zwischen Altmark und Dübener Heide ist die Deutsche Bahn AG mit 7835 Mitarbeitern. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Chemiespezialisten der Dow-Gruppe Deutschland (Schkopau) mit 5200 sowie die Deutsche Post DHL mit 5100 Beschäftigten. Damit gab es gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung. Erstmals in der Rangliste erfasst wurde das Universitätsklinikum Halle, das mit fast 3500 Beschäftigten den fünften Platz einnimmt. Aufsteiger schlechthin ist der Automobilzulieferer ThyssenKrupp Steer Tec Schönebeck, der durch Produktionserweiterung und einen Mitarbeiterzuwachs von 242 auf 662 Beschäftigte um 30 Ränge auf Position 46 kletterte.
In der Umsatzrangliste schoss im vergangenen Jahr vor allem der Stärkeproduzent Cargill aus Barby (Salzlandkreis) von Platz 66 auf Platz 34 nach oben. Das Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg von 96 Millionen Euro auf 199 Millionen Euro. Dies könnte zum Teil auch auf gestiegene Weizenpreise zurückzuführen sein, vermuten die Analysten von der Nord/LB. An der Spitze gab es keine Veränderung. Nummer 1 ist die Total-Raffinerie in Leuna, gefolgt von Dow und Edeka (siehe Tabelle).
Verarbeitendes Gewerbe ist wichtigste Branche
Was die Beschäftigten- und Umsatzpläne der großen Unternehmen für das kommende Jahr angeht, kommen aus den Firmen positive Signale. Sie wollen die Mitarbeiterzahlen in den kommenden Monaten zwischen ein bis zwei Prozent aufstocken, den Umsatz um etwa drei Prozent erhöhen.
Im Rahmen der Nord/LB-Studie wurde auch die regionale Verteilung der größten Unternehmen analysiert. "Die städtischen Zentren sind nach wie vor der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung Sachsen-Anhalts", erläuterte Bankchefvolkswirt Torsten Windels. "Immerhin 31 der 100 mitarbeiterstärksten Unternehmen haben ihren Sitz in Magdeburg oder Halle. Diese Unternehmen stellen sogar fast die Hälfte der Beschäftigten der 100 größten Unternehmen."
Bei den Top-100-Arbeitgebern waren im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 37.500 Mitarbeiter beschäftigt, fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei gibt es ein deutliches regionales Gefälle, machte Nord/LB-Vorstand Hinrich Holm deutlich. Im Landessüden gibt es mehr beschäftigungsintensive Unternehmen als im Norden. Nimmt man aber den Umsatz als Kenngröße, ist das Verhältnis zwischen Nord und Süd so gut wie ausgeglichen.
Firmen mit besonders vielen Mitarbeitern sind im Gebiet zwischen Magdeburg und Halle ansässig. Besonders groß ist mit 14 Notierungen die Konzentration im Saalekreis. Vorn liegen auch die Landkreise Harz und Börde.
Bedeutendster Wirtschaftszweig in Sachsen-Anhalt bleibt das verarbeitende Gewerbe. "Von den 100 größten Unternehmen im Land fallen 76 Prozent der Umsätze auf diesen Bereich, sagte Windels. 42 Prozent der Beschäftigten des Landes seien in dazugehörigen Betrieben tätig. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes macht die Chemie den größten Anteil aus, gefolgt vom Ernährungsgewerbe und dem Maschinenbau.