1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Die Blitz-Hochburg Sachsen-Anhalts

Burgenlandkreis Die Blitz-Hochburg Sachsen-Anhalts

Im Burgenlandkreis schlugen 2017 insgesamt 2899 Blitze ein. Damit gilt der Süden Sachsen-Anhalts als absolute Blitz-Hochburg.

26.07.2018, 09:17

Magdeburg/München (dpa) l Zahlreiche Gewitter haben den Süden Sachsen-Anhalts zur Blitz-Hochburg des Bundeslandes gemacht. Im Burgenlandkreis schlugen im vergangenen Jahr 2899 Blitze ein. Das waren 2,04 Blitze pro Quadratkilometer, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten des Siemens-Blitzinformationsdienstes hervorgeht. Besonders hoch war die Blitzdichte demnach auch im Saalekreis (1,8). Der Landkreis Jerichower Land zählte mit 0,36 Blitzen pro Quadratkilometer dagegen deutschlandweit zu den Regionen mit den wenigsten Blitzen.

Insgesamt schlugen in Sachsen-Anhalt den Angaben zufolge 19 282 Blitze ein, rund 5000 mehr als 2016. Die Blitzdichte lag bei 0,94. Im Vergleich der Bundesländer landete Sachsen-Anhalt damit auf Platz 12 von 16. Am häufigsten blitze es – gemessen an der Landesgröße – in Sachsen, gefolgt von Hessen, Berlin und Thüringen. Seltener als in Sachsen-Anhalt schlugen Blitze in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen ein.

In ganz Deutschland zählten die Experten rund 443 000 Blitze. Das waren zwar etwa 9000 mehr als 2016, als die Zahl der Blitze auf den niedrigsten Stand seit 1999 gefallen war. Nach Angaben von Blids-Leiter Stephan Thern war das vergangene Jahr aber trotzdem ein Jahr mit vergleichsweise wenigen Blitzeinschlägen. Es habe nur relativ wenige Gewitter gegeben. "Insgesamt war es zu warm, die Kaltwetterfronten – eine der Voraussetzungen für heftige Gewitter – fielen nicht so ausgeprägt aus", sagte Thern.

Bundesweiter Spitzenreiter war 2017 der Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Bayern – ein Dauerkandidat der vergangenen Jahre. Laut Thern liegt das vor allem an der exponierten Lage im Alpenvorland, wo sich die Wolkenmassen stauen. Genau vorhersagen lassen sich Blitze aber nicht. Weil Gewitter und Blitzeinschläge meist lokal auftreten, kommt es den Experten zufolge immer wieder zu Verschiebungen. Das zeigt sich auch in Sachsen-Anhalt: Während 2016 noch die Altmark im Norden des Landes besonders blitzreich war, verschob sich der Fokus 2017 in die südlichen Landkreise.

Zur Erfassung der Blitze nutzt der Dienst rund 160 verbundene Messstationen in Europa. "Mit der aktuellen Software können wir bis auf 100 Meter genau ermitteln, wo gerade ein Blitz eingeschlagen hat", sagte Thern. Die Technik werde immer präziser. Das Angebot des Blitzinformationsdienstes wird den Angaben zufolge vor allem von Wetterdiensten, Versicherungen, Stromnetzbetreibern und Industrieunternehmen genutzt.