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Fachkräftemangel IT-Spezialisten besonders gefragt

In der IT-Branche in Sachsen-Anhalt ist der Fachkräftemangel besonders groß. Dabei wurden zuletzt mehr Informatiker eingestellt.

07.05.2018, 09:00

Magdeburg (dpa) l IT-Spezialisten sind in Sachsen-Anhalt besonders gefragt – und besonders schwer zu finden. Unternehmen und Verwaltungen suchten im Schnitt 115 Tage, ehe sie eine Stelle mit einer IT-Fachkraft besetzen konnten, wie die Landesarbeitsagentur mitteilte. Über alle Berufe hinweg blieben Stellen 99 Tage offen. Sachsen-Anhalt müsse dringend attraktiver für Fachkräfte werden, mahnte Landesarbeitsagenturchef Kay Senius. Ähnlich hatte sich zuletzt bereits der IT-Branchenverband (VITM) geäußert.

Nach wie vor verließen nach dem Studium viele gut ausgebildete IT-Spezialisten Sachsen-Anhalt, so die Landesarbeitsagentur. Als möglichen Grund nannte sie das Lohnniveau: Während in Sachsen-Anhalt zuletzt im Mittel 3580 Euro brutto im Monat gezahlt wurden, waren es im Westen Deutschlands rund 1400 Euro mehr.

Die Bundesagentur prognostiziert mit Blick auf die Digitalisierung einen weiter steigenden Bedarf an IT-Fachkräften quer durch alle Branchen. Zuletzt arbeiteten laut Statistik rund 45 Prozent von ihnen bei IT-Dienstleistern und jeder Zehnte in der öffentlichen Verwaltung. Etwas mehr als 5 Prozent der Informatiker waren im Einzel- und Großhandel angestellt, hieß es. Anders als in vielen anderen Branchen werde die Suche nach neuen Fachkräften nicht noch durch eine steigende Zahl an Altersabgängen verschärft. Während bei allen anderen Berufen fast jeder vierte Beschäftigte älter als 55 Jahre alt war, war es bei den IT-Fachleuten nur jeder Siebte.

Allerdings wurden in den vergangenen Jahren auch überdurchschnittlich viele Informatiker eingestellt. Binnen vier Jahren stieg ihre Zahl bis zum Juni 2017 um 18,3 Prozent auf knapp 7750. Zum Vergleich: Branchenübergreifend lag das Jobplus im gleichen Zeitraum bei 3,4 Prozent.

Der Landesverband der IT- und Multimedia-Industrie hatte zuletzt bereits konstatiert, dass die Branche an Bedeutung gewinne. Es sei entscheidend, dass Sachsen-Anhalt seinen Ruf als IT-Land verbessere, um mehr Fachleute anzulocken. Auch der Verband sprach von rarem Personal: Nach Angaben von VITM-Chef Marco Langhof könnten in den landesweit 2075 IT-Unternehmen sofort mehrere hundert Stellen besetzt werden.