Flüchtlingskrise Junkermann gegen Abschottung
In ihrer Neujahrspredigt hat sich Mitteldeuschlands Landesbischöfin Ilse Junkermann gegen ein Abschotten Europas ausgesprochen.
Magdeburg (dpa/tw) l Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat auf die Mitverantwortung der Europäer an der Flüchtlingskrise aufmerksam gemacht. "Wir sind verwoben in das Netz von weltweiter Ungerechtigkeit", sagte Junkermann laut vorab verbreitetem Redemanuskript in ihrer Neujahrspredigt am Freitag im Magdeburger Dom. "Wir können uns in Europa nicht auf Dauer abschotten gegen die negativen Folgen unseres Handelns", erklärte sie. Die Menschen müssten umdenken und sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen.
Die Orientierung an den Werten von Gerechtigkeit und Frieden gebe innere Festigkeit, die helfe, Unsicherheit auszuhalten. "Festigkeit auch gegen Parolen und schnelle Lösungen, die so schnell über die Ursachen der Not hinweggehen, ja, die die Not erst gar nicht sehen, die sie aussperren wollen." Junkermann forderte zudem Verständnis für die Politik. "Auch die politisch Verantwortlichen bei uns und in Europa sind erschüttert angesichts der Flüchtlingskrise." Von ihnen sollten keine Patentrezepte erwartet werden. Vielmehr müsse auch ihnen Raum für Diskussionen eingeräumt werden.