Flugsport mit Sicherheitseinschränkungen wieder möglich
Die Flugsportvereine in Sachsen-Anhalt können etwas aufatmen. Hobbypiloten können ab dieser Woche mit Sicherheitseinschränkungen wieder starten.
Halle (dpa/sa) - Fliegen für Hobbypiloten ist in Sachsen-Anhalt wieder möglich. Aber das Coronavirus bringt den Flugsportvereinen Einschränkungen. "Eigentlich ist es seit Montag wieder erlaubt, aber wir werden ab Samstag starten", sagt Henning Schulte, Präsident des Luftsportverbands Sachsen-Anhalt und Vereinsvorsitzender beim Fliegerclub Schönebeck, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Im Zweisitzer dürfen wir nur mit Masken fliegen. Um die Flugtüchtigkeit der Piloten nach der langen Winterpause zu überprüfen, müssen wir zunächst so fliegen. Aber dann werden wir nur im Einsitzer fliegen, weil die Masken auf Dauer doch sehr hinderlich sind."
"Allgemein ist der Luftsport zeitaufwendig", sagt Schulte. "Die Ausbildung zum Segelflieger dauert zwei Jahre. In dieser Zeit muss man immer am Wochenende da sein." Im Fliegerclub Schönebeck gebe es genügend junge Interessenten, aber derzeit kann eben nicht ausgebildet werden.
Ab 14 Jahren könne die Ausbildung beginnen, mit 16 Jahren gebe es den Segelfliegerschein und ab 17 Jahren kann ein Motorsegler geflogen werden. "Die Erfahrung ist, dass 14- bis 15-jährige Jugendliche sehr wohl nach einer guten Ausbildung die Segelflugzeuge sehr gut fliegen können", sagt Schulte.
Laut Landesverwaltungsamt gab es 2017 genau 914 und im Vorjahr 995 Scheine. Dazu zählen neben den Berechtigungen für Segelflieger auch Ballonfahrer, Flugzeuge und Hubschrauber.
Im Luftsportverband Sachsen-Anhalt gibt es über 600 organisierte Mitglieder. Dazu gehören neben Segelfliegern auch etwa 80 Fallschirmspringer. Die Zahl ist keinen größeren Schwankungen ausgesetzt.
"Für Jugendliche ist Fallschirmspringen eher weniger interessant, da der Sport relativ kostenintensiv ist", sagt Platzwart Peggy Bürgel vom Fallschirmverein Zerbst. "Der Verein hat 28 Mitglieder, um die 30 Jahre alt." Die Ausbildung dauert etwa ein halbes Jahr. Vom Hausarzt werde ein Attest benötigt. Wichtig sei, das keine Schädigung an der Wirbelsäule vorliege. "An einem Wochenende kann vier bis fünfmal gesprungen werden." Der Zerbster Verein ist international. "Wir haben Mitglieder aus Belgien, der Schweiz, aus Österreich und Thüringen. Bei uns ist es sehr familiär", sagt Bürgel.
"Landesweit gibt es rund 500 aktive Gleitschirm- und Drachengleiterpiloten", sagt Benedikt Liebermeister vom Deutschen Hängegleiterverband (Gmund/Bayern). "Mit dem Gleitschirm und Drachenseglern ist der Traum vom Fliegen mit geringen Hilfsmitteln erfüllbar. Die Ausbildung kostet etwa 1500 bis 2000 Euro. Die Ausrüstung zwischen 2000 bis 3500 Euro." Um den Nachwuchs kümmern sich Flugschulen, erst fertige Piloten treten dem Hängegleiterverband bei.