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Standorte Burg, Vogelsang, Zerbst, Neindorf und Köthen bleiben erhalten Fresenius kauft Rhön-Kliniken für rund drei Milliarden Euro

13.09.2013, 08:31

Berlin (AFP/dpa/os). Nach dem Scheitern einer Übernahme kauft der Gesundheitskonzern Fresenius Helios nun einen Großteil der Kliniken des Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum. Davon betroffen sind auch die Standorte in Burg, Vogelsang, Zerbst, Neindorf und Köthen. Die geplante Übernahme werde aber weder Auswirkungen auf die Standorte noch die Arbeitsverträge der Angestellten haben, erklärte Helios-Sprecher Tobias Meixner am Freitagvormittag gegenüber der Volksstimme.

Der Kaufvertrag über 3,07 Milliarden Euro sei am Freitag unterzeichnet worden, teilten beide Unternehmen mit. Es entstehe der größte private Klinikbetreiber Europas mit insgesamt 117 Kliniken und 50 medizinischen Versorgungszentren, erklärte die Fresenius-Tochter Helios. Der Kauf muss von den Kartellbehörden noch genehmigt werden. Er soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Fresenius hatte Rhön-Klinikum bereits im vergangenen Jahr ganz übernehmen wollen, war aber mit seinem Angebot an die Aktionäre gescheitert. Die Anteilseigner dienten Fresenius nur 84,3 Prozent der Aktien an, Fresenius hatte aber eine Mindestannahmequote von 90 Prozent zur Bedingung gemacht. Verhindert hatte die Übernahme der Konkurrent Asklepios mit einer dafür eigens erworbenen Beteiligung an Rhön-Klinikum.

Den Kauf von bundesweit 43 Kliniken und 15 Versorgungszentren mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro müssen die Aktionäre nun nicht absegnen - dafür "im Einzelfall die vormaligen kommunalen Träger beziehungsweise die Minderheitsgesellschafter". Vom Kauf von Rhön-Klinikum erhofft sich Fresenius Helios auch Kostenvorteile, etwa beim Einkauf.

"Viele werden die Vorteile aus der gemeinsam erreichten Größe und Flächenpräsenz begrüßen", erklärte Helios-Chef Francesco De Meo. "Einige werden sie mit Sorge betrachten." Diese Sorgen seien aber unbegründet. Mit einem "Verbund dieser Größe" könnten die Unternehmen ihre Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern unterschiedlicher Versorgungsstufen verbessern, die Versorgung ländlicher Gebiete aufrecht erhalten sowie neue Angebotsmodelle entwickeln.

Von dem Deal mit Fresenius ausgenommen seien die Standorte Bad Neustadt, Bad Berka, Frankfurt (Oder) sowie die Universitätskliniken Gießen und Marburg.