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Friedhofsgebühren  Teurer Tod in Sachsen-Anhalt

Bestattungen sind teuer, weil auch viele Gemeinden Sachsen-Anhalts bei den Gebühren ordentlich zulangen. Bis zu 1400 Euro sind fällig.

Von Jens Schmidt 25.11.2017, 00:01

Magdeburg l Wenigstens 3000 Euro kosten Bestatter, Trauerfeier, Grabschmuck, Steinmetz, Urkunden, Grabpflege und Friedhofsgebühren. Wenigstens. Schnell ist es das Doppelte. Bis zu 12.000 Euro kostet heute eine Bestattung, wie aktuelle Untersuchungen in den Bundesländern zeigen.

Auch die öffentlichen Kassen tragen erheblich dazu bei. Die Gemeinden verlangen für Grabfläche und Friedhofsunterhalt Gebühren. Die Unterschiede sind erheblich, wie eine Volksstimme-Abfrage unter 17 Städten und Dörfern ergab. Bei Urnengräbern etwa reicht die Spanne von gut 133 Euro in Egeln bis zu 984 Euro in Magdeburg. Noch teurer sind Erdbestattungen. Für ein so genanntes Wahlgrab (das kann nach 20 oder 25 Jahren verlängert werden) reicht die Gebührenspanne von 300 Euro (Havelberg) bis zu 1300 Euro oder 1400 Euro wie in Halberstadt oder Staßfurt.

Die meisten werden mittlerweile im Urnengrab bestattet. „Das sind etwa 90 Prozent“, sagt Liane Ziemert von der Friedhofsverwaltung in Burg. Nicht allein aus Kostengründen, auch wegen des geringeren Pflegeaufwands entscheiden sich viele für das deutlich kleinere Urnengrab. Und überdies hat sich die Einstellung zur Feuerbestattung geändert.

Groß ist auch das Stadt-Land-Gefälle. Auf den kleinen Friedhöfen in den Dörfern und den städtischen Ortsteilen ist der Aufwand geringer. Da fallen oft nur die Wasserkosten an. „Gepflegt werden die Anlagen meist ehrenamtlich“, sagt Dieter Hertwig, Ordnungsamtsleiter in Havelberg. Bei den Kollegen in den größeren Städten sieht es anders aus. Rasen mähen, Bäume und Sträucher schneiden, Wege in Ordnung halten. In Burg sind zwei Mitarbeiter angestellt. In Magdeburg kümmert sich ein eigener Stadt-Betrieb um die 16 Gottesäcker.

Städter können Angehörige auch auf dem günstigeren Dorf-Friedhof bestatten lassen. Grundsätzlich gilt freie Friedhofswahl in Sachsen-Anhalt. „Allerdings ist Friedhofs-Tourismus selten“, sagt Amtsleiter Hertwig. Die meisten wollen das Grab in heimatlicher Erde.