Fuchs und Schwein helfen Kängurus bei Flucht
Rheinböllen l Einer Gruppe junger Gefangener ist im Hunsrück nach einem ausgetüftelten Plan die Flucht gelungen. Wie die Polizei mitteilt, handelte es sich um drei männliche Kängurus, die in einem Wildpark eingesperrt waren. Über die Gründe ihrer Inhaftierung sollen sie nie unterrichtet worden sein.
Vermutlich wegen dieser schreienden Ungerechtigkeit ersannen die drei Beuteltiere einen Plan, der ihnen die langersehnte, verdiente Freiheit bringen sollte. So warteten sie am Sonnabend, bis alle Besucher des Wildparks das Gelände verlassen hatten und auch der Parkleiter außer Sichtweite war. Im Schutz der Dunkelheit stahlen sie sich mit leisen Sprüngen davon.
Möglich war das jedoch nur dank zweier Fluchthelfer. Wie der stellvertretende Parkleiter Michael Hoffmann mitteilte, hatte ein junger Fuchs am Zaun des Känguru-Geheges eine Grube gebuddelt. Unbestätigten Quellen zufolge soll der Fuchs noch nicht im strafmündigen Alter sein, er kann demzufolge für seine Tat nicht belangt werden.
Anders sieht es bei dem Wildschwein aus, das Hoffmann zufolge mit seinem Rüssel ein weiteres Erdloch am Außenzaun gegraben hatte. Aus Insiderkreisen heißt es, ihm drohe ein Ende in der Bratröhre.
Der selbstlose Einsatz von Fuchs und Schwein hat sich am Ende allerdings nur zum Teil gelohnt. Während zwei der Ausreißer zunächst entkamen, konnte das dritte Känguru schon nach kurzer Zeit wieder eingefangen werden. Nach einem Tag in Freiheit wurde ein Leidensgenosse von einem Autofahrer gesehen, erkannt und an die Polizei verpfiffen. Beamte fingen das Tier ein. Der dritte im Bunde ist noch auf freiem Fuß. Die Polizei bastelt derzeit an einem Phantombild.