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Gericht weist Medien-Ausschluss bei Jalloh-Versuch ab

17.08.2016, 14:59

Dessau-Roßlau (dpa) - Bei dem erneuten Brandversuch zum Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in der Polizeizelle dürfen Journalisten doch dabei sein. Das Amtsgericht Dessau-Roßlau wies am Mittwoch einen Antrag der Nebenklage zum Medienausschluss zurück, wie ein Gerichtssprecher sagte. Allerdings bestehe die Möglichkeit, Beschwerde beim Landgericht einzulegen. Vor dem neuen Versuch am Donnerstag hatte eine Rechtsanwältin das Pietätsempfinden der Angehörigen Jallohs und die Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen geltend gemacht.

Ein Brandgutachter aus der Schweiz will im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau im sächsischen Dippoldiswalde den Brand nachstellen, bei dem Jalloh vor 11 Jahren starb. Um möglichst viel Transparenz in das Verfahren zu bringen, hatte die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau Medienvertreter eingeladen.

Bisherige Ermittlungen gehen davon aus, dass der Mann aus Sierra Leone den Brand selbst mit einem Feuerzeug legte, auch wenn er an Armen und Beinen gefesselt war. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh glaubt jedoch, es war Mord.