Gewerkschaft der Polizei fordert strengere Aufnahmeverfahren
Halle (dpa/sa) - Nach dem Eindringen eines angehenden Polizisten in eine fremde Wohnung in Halle fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) strengere Kontrollen von Bewerbern. "Offensichtlich haben wir Polizisten im System, die nicht dem Anforderungsprofil entsprechen", sagte Sachsen-Anhalts GdP-Landeschef Uwe Petermann der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch). Die Vergangenheit der Bewerber müsse genauer überprüft werden. Dazu sei das Führungszeugnis, das Vorstrafen ausweist, nicht ausreichend.
Konkret spricht sich die Gewerkschaft für eine Überprüfung über die internen Polizei-Informationssysteme aus. Sie enthalten auch Hinweise auf frühere Ermittlungsverfahren. Der Datenschutz untersagt solche Prüfungen aktuell, schreibt die Zeitung weiter.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der 24-jährige Polizeianwärter am Sonntag in eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses eingedrungen. Dort sei er von zwei Bewohnern ertappt worden. Als sie versuchten, ihn festzuhalten, floh der mutmaßliche Einbrecher auf eine Dachterrasse. Von dort sei er abgestürzt, als er vermutlich seine Flucht fortsetzen wollte, teilte die Polizei mit. Die Beamten bestätigten, dass es sich bei dem mutmaßlichen Einbrecher um einen angehenden Polizisten gehandelt hatte. Er war seit 2016 an der Fachhochschule der Polizei.