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Krankheit Herztod in Sachsen-Anhalt am häufigsten

Beim Tod durch Herzkrankheiten belegt Sachsen-Anhalt bundesweit einen negativen Spitzenplatz. Das geht aus dem Herzbericht hervor.

07.02.2019, 12:26

Magdeburg (dpa) l Pro 100.000 Einwohner starben im Jahr 2016 im Land Sachsen-Anhalt 295 Menschen an einer Herzkrankheit, heißt es im neuen Deutschen Herzbericht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Damit belegt Sachsen-Anhalt bundesweit einen negativen Spitzenplatz.

Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es große Unterschiede. Den niedrigesten Wert mit 184 Herztoten pro 100.000 Einwohner erreichte Hamburg. Auch andere ostdeutsche Bundesländer wie Thüringen (263) und Mecklenburg Vorpommern (264) haben hohe Werte. Das Lebensalter als Faktor wurde aus der Statistik bereits so weit wie möglich herausgerechnet.

In den Tabellen gibt es aber nicht allein Ost-West-Unterschiede. Betrachten die Statistiker allein die Einlieferungen in Kliniken nach einem akuten Herzinfarkt kommt das Saarland im Jahr 2017 mit 305 Patienten pro 100.000 Einwohner auf den negativen Spitzenplatz. In Sachsen-Anhalt wurden 272 Patienten pro 100.000 Einwohner gezählt. Die geringste Herzinfarkt-Zahl meldete Sachsen mit 197 Patienten pro 100.000 Einwohner.

"Der auffällige Unterschied bei der Anzahl der akuten Herzinfarkte in den Bundesländern lässt sich noch nicht erklären, wenn allein das Alter als Faktor herausgerechnet oder ländliche Regionen mit längeren Rettungswegen anders beurteilt werden", sagte Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. "Da müssen wir noch viel mehr Parameter in den Blick nehmen, zum Beispiel auch den Bildungsgrad der Bevölkerung, die Gesundheitsinformationen in ländlichen Regionen, dazu Faktoren wie Übergewicht, Raucherquoten und die Anzahl von Vorerkrankungen wie Diabetes."

Sachsen-Anhalt versucht neben einer Analyse bereits, mit Programmen gegenzusteuern. Dabei geht es zum Beispiel um mehr Informationen über Lebensstil-Risiken wie Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht. Die Zahl der Herzinfarkte, die tödlich verlaufen, sei im Vergleich zum Vorjahresbericht von 82 auf 75 je 100.000 Einwohner gesunken, sagte Beate Bröcker, Staatssekretärin im Magdeburger Sozialministerium, am Donnerstag. Das sei erfreulich, auch wenn die Werte weiter stark über dem Bundesdurchschnitt lägen. Die Grundlagen für positive Veränderungen seien vielschichtig. Gute medizinische Versorgung und funktionierende Rettungswege seien eine Seite der Medaille. Wichtig seien aber auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie bessere Arbeitsmarktdaten und ein verbessertes Gesundheitsbewusstsein.