Hohe Bereitschaft zum Blutspenden trotz Corona
Trotz der Corona-Pandemie war die Bereitschaft zum Blutspenden im vergangenen Jahr hoch. Doch nicht alles ist wie in früheren Jahren und es gibt auch Probleme.

Magdeburg (dpa/sa) - Die Corona-Krise hat sich im vergangenen Jahr nur unwesentlich auf die Zahl der Blutspenden in Sachsen-Anhalt ausgewirkt. 99 273 Menschen hätten beim Dienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gespendet, sagte Sprecher Markus Baulke. Das seien 80 weniger als 2019. Die Spendenbereitschaft sei hingegen gestiegen. Pro Termin kamen im Schnitt 55 Menschen, 2019 seien es 52 gewesen.
Allerdings gab es 2020 wegen der Pandemie weniger Termine, sagte Baulke. Teilweise kam es aus Verunsicherung zu kurzfristigen Absagen. 60 Termine sind laut DRK ausgefallen - auch weil nicht mehr alle üblichen Spende-Lokale geeignet sind. Grund dafür ist beispielsweise die Größe, die zur Einhaltung der Hygieneregeln wichtig ist. In einigen Orten sei das DRK deswegen schon bald ein Jahr nicht mehr gewesen, in anderen Städten hingegen sehr häufig. Das DRK hofft, das Ungleichgewicht in den kommenden Monaten auszugleichen.
Die Blutbank des Universitätsklinikums in Magdeburg entnahm im vergangenen Jahr 9600 Blut- sowie 2800 Plasma- und Thrombozyten-Spenden, wie eine Sprecherin mitteilte. Das entspreche einer leichten Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Einen deutlichen Einfluss darauf hatte Corona aber bislang nicht. "Weder die Bereitschaft noch der Bedarf haben sich wesentlich verändert", sagte die Sprecherin.
Unterschiede gibt es dennoch: Masken- und Abstandsregeln und Fiebermessen gehören nun zu den Hygienevorgaben. Zusätzlich sollen Luftfilterungssysteme für mehr Sicherheit sorgen. Momentan führt die Blutbank ein Online-Terminbuchungssystem ein.
Trotz der Pandemie sei die Versorgung aktuell gewährleistet, sagte Baulke vom DRK. Es sei zeitweise aber auch knapp gewesen, im Herbst zum Beispiel. Zudem seien die kommenden Wochen mit den Osterfeiertagen und dem Frühlingswetter ohnehin eher Zeiten geringer Spenderzahlen. Deswegen müsse die Lage von Woche zu Woche neu bewertet werden.
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