Tödlicher Unfall Hohendodeleben im Schockzustand
Nach dem tödlichen Unfall bei Hohendodeleben ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Für die Opfer ist ein Gedenkgottesdienst geplant.
Hohendodeleben l „Meine Gedanken und mein Mitgefühl gelten den Familien der verunglückten Frauen“, sagte gestern sichtlich mitgenommen Hohendodelebens Ortsbürgermeister Dr. Werner Jander.
Seit dem tragischen Unfall, bei dem am Sonnabendmorgen kurz vor 9 Uhr auf gerader Strecke zwischen Hohendodeleben und Magdeburg ein Lkw aus bislang noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und in eine Fußgängergruppe gefahren war, trägt der ganze Ort Trauer.
Bei dem Unglück waren zwei Frauen, die auf dem straßenbegleitenden, asphaltierten Weg mit Nordic-Walking-Stöcken unterwegs waren, tödlich getroffen worden. Die Dritte konnte schwerverletzt in ein Magdeburger Krankenhaus gebracht werden. Wie Joachim Albrecht, Sprecher des Polizeireviers Börde, am Montag sagte, sei die 54-jährige Frau von der Intensivstation auf eine normale Station verlegt worden. „Sie ist außer Lebensgefahr.“
Die Polizei ermittelt unterdessen zur Unfallursache. Bislang ist unklar, warum 63-jährige Fahrer mit seinem Lkw auf den Radweg geriet, auf dem die Frauen wanderten.
„Die 54-Jährige konnte noch nicht vernommen werden. Nach den ersten Ermittlungen waren die drei Frauen, so wie der Lkw auch, Richtung Magdeburg unterwegs. Sie haben ihn deshalb nicht kommen sehen und hatten keine Chance“, sagt Albrecht.
Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile die Obduktion der getöteten 43 und 45 Jahre alten Frauen angeordnet. Der Lkw sowie der Fahrtenschreiber sind beschlagnahmt worden. Die Polizei hält gesundheitliche Probleme des Lkw-Fahrers (63) für wahrscheinlich, hieß es am Montag.
Alle drei Frauen sowie der Lkw-Fahrer kommen aus Hohendodeleben. Die verstorbene 45-Jährige war dort Mitglied des Feuerwehrfördervereins. Ihr Mann war als Feuerwehrmann mit zum Unfall ausgerückt. „Er erlitt am Einsatzort einen Schock“, berichtet Albrecht. „Das Geschehene ist unvorstellbar. Auch ihr 17-jähriger Sohn ist bei der Feuerwehr“, erzählt Ortschef Dr. Werner Jander, der sowohl die Familien als auch den Lkw-Fahrer persönlich kennt.
Die verstorbene 43-Jährige ist Mutter von zwei Kindern.
Mit einem Trauergottesdienst soll am Freitag um 18 Uhr in der Kirche den Opfern gedacht werden. Ihr Kommen hat bereits auch Wanzlebens Bürgermeisterin Petra Hort zugesagt. Die bei dem Unfall verunglückte 43-Jährige ist die Tochter einer ihrer Verwaltungsmitarbeiterinnen. „Auch wir sind in Gedanken bei den Angehörigen“, sagte die Rathauschefin gestern.
Notfallseelsorger aus dem Landkreis sowie aus Magdeburg kümmerten sich um Familienangehörige und Einsatzkräfte. Eine 33-jährige Polizistin, die als eine der ersten Einsatzkräfte vor Ort war, nahm das Unglück so stark mit, dass sie momentan dienstunfähig ist. „Es war einer unserer schwersten Einsätze“, sagte auch Polizeisprecher Joachim Albrecht.