Ewige Ruhe unter Bäumen Im Südharz entsteht ein dritter Friedwald
Sangerhausen (dpa) l Ein Plätzchen im Wald als letzte Ruhestätte - der Friedwald ist für immer mehr Menschen eine Alternative zum Grab auf dem klassischen Friedhof. Bei Sangerhausen wird demnächst das dritte Areal dieser Art in Sachsen-Anhalt eingerichtet. "Der Wunsch nach einer Bestattung im Friedwald ist eigentlich fast gar nicht überwiegend finanziell motiviert, sondern es geht den Menschen um die Grabpflege", sagte Corinna Brod, Sprecherin der Friedwald GmbH im hessischen Griesheim.
Angesichts des demografischen Wandels und weil viele Familien aus beruflichen Gründen weit verstreut leben, stellt sich nach Angaben von Bestattern nämlich häufig die Frage, wer das Grab der Eltern und anderer Angehöriger bepflanzen und pflegen soll.
Bereits jetzt gibt es einen Friedwald in Dessau-Wörlitz und einen weiteren nahe der Landesgrenze bei Bad Sachsa (Niedersachsen). In Dessau-Wörlitz gab es bisher rund 700 Beisetzungen, bei Bad Sachsa rund 550.
Der günstigste Platz kostet nach Angaben der Betreibergesellschaft rund 490 Euro, hinzu kämen die Kosten für Bestatter und die Beisetzungsgebühr. Die Asche der Verstorbenen wird laut Friedwaldgesellschaft in einer ökologisch abbaubaren Urne in den Waldboden eingelassen. Beliebte Bäume seien vor allem Hainbuche, Eiche und Buche.
Umweltschützer sehen darin kein Problem. "Da Friedwälder Orte des Rückzuges und der Besinnung sind, wo der Wald ungehindert von menschlichen Eingriffen naturgemäß wachsen darf und sich ungehindert entwickeln kann, sieht der Nabu die Belange der Natur nicht gestört. Denn Friedhöfe sind im Allgemeinen ohnehin weitgehend naturbelassene Rückzugsorte", sagte Annette Leipelt vom Naturschutzbund Sachsen-Anhalt (Nabu) in Magdeburg.