Innenministerkonferenz beginnt in Quedlinburg
Quedlinburg (dpa) - Mitten in den Debatten um Asyl-Ankerzentren und falsche Asylbescheide kommen die Innenminister von Bund und Ländern zu ihrer turnusmäßigen Konferenz in Sachsen-Anhalt zusammen. Bei dem dreitägigen Treffen in der Welterbe-Stadt Quedlinburg besprechen die Ressortchefs vom heutigen Mittwochnachmittag an aktuelle Fragen und die künftige Zusammenarbeit bei Migration, Innerer Sicherheit und Polizei. Am Donnerstag und Freitag wird auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu den Gesprächen erwartet.
Seehofer soll seine Länderkollegen unter anderem über den Stand bei der Aufarbeitung der Affäre um falsche positive Asylbescheide in der Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) informieren. Gesprächsbedarf gibt es auch zu dem von Seehofer geplanten Pilotprojekt für Ankerzentren, in denen Schutzsuchende das gesamte Asylverfahren über bleiben sollen. Die meisten Länder wollen bei dem Vorhaben bisher nicht mitmachen. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) will als Gastgeber unter anderem erreichen, dass die Bundesregierung mehr Druck auf unkooperative Herkunftsstaaten von abgelehnten Asylbewerbern macht.