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Jedes fünfte Kind im Sachsen-Anhalt braucht Hartz IV

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist laut Experten gut. Firmen suchen nach Beschäftigten. Dennoch brauchen Familien staatliche Hilfe für die Kinder - weil das Einkommen nicht zum Leben reicht.

23.04.2019, 13:04

Halle (dpa/sa) - Trotz rückläufiger Zahlen ist in Sachsen-Anhalt weiterhin fast jedes fünfte Kind auf die staatliche Grundsicherung angewiesen - in Halle sogar etwa jedes Dritte. Insgesamt lebten 2018 im Land rund 65 000 Jungen und Mädchen unter 18 Jahren in Hartz-IV-Haushalten. Das waren 7,1 Prozent weniger als 2017 mit 70 300 betroffenen Kindern und Jugendlichen. Dies teilte die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen am Dienstag in Halle mit.

Die sogenannte Hilfsquote - bei allen leistungsberechtigten Kindern unter 18 Jahren - lag 2018 in Sachsen-Anhalt bei 18,1 Prozent und betraf damit fast jedes fünfte Kind. 2017 lag die Quote ähnlich hoch mit 20,1 Prozent. Im Ländervergleich liege Sachsen-Anhalt an fünfter Stelle, hinter Bremen (30,5 Prozent), Berlin (27,7 Prozent), Hamburg (19,2 Prozent) und dem Saarland (18,6 Prozent).

Ein Grund für den Rückgang der Hilfsquote sei die gute Lage am Arbeitsmarkt, verbunden mit einer starken Nachfrage nach Fachkräften. Dennoch reiche das Einkommen für den Unterhalt der Familien oft nicht aus, häufig auch bei Alleinerziehenden. Angestiegen sei zudem der Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften - von rund 13 700 im Jahr 2017 auf rund 14 400 Jungen und Mädchen im Jahr 2018 (Plus 5,2 Prozent).

Regional gesehen gebe es deutliche Unterschiede. So wächst in Halle den Angaben zufolge nahezu jeder Dritte unter 18 Jahren in einer Hartz-IV-Familie auf (30,3 Prozent). Im Landkreis Börde ist es beispielsweise jedes zehnte Kind (10,0 Prozent).

Die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit