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Ausblick auf 2016 Das planen die Jugendclubs für dieses Jahr

Das Jahr 2015 war für die Kinder-und Jugendarbeit im Salzlandkreis einschneidend. Wie geht es 2016 weiter?

Von Thomas Schäfer 12.01.2016, 23:01

Schönebeck/Barby l An den Beschluss des Kreistages über die Kürzungen in der Jugendarbeit im vergangenen Jahr erinnern sich viele Träger der Jugendarbeit, Mitarbeiter in Einrichtungen und nicht zuletzt Kinder, Jugendliche und deren Eltern mit Schrecken. Das Ende der Jugendarbeit wurde befürchtet und vielerorts heraufbeschworen. Ja, es gab erhebliche Kürzungen, Mitarbeiter mussten entlassen werden, Clubs wurden geschlossen. Doch das Ende der Jugendarbeit bedeutet dies nicht. Es geht weiter, wenn auch in vermindertem Umfang.

Der Schönebecker Jugendclub Rainbow der Arbeiterwohlfahrt (Awo) war unmittelbar von den Kürzungen betroffen. Die Zuweisungen für die Personalkosten wurden für 2015 halbiert, die Sachkostenzuweisungen schrumpften gar um über 90 Prozent von 5000 Euro im Jahr auf 416. Nur Dank einer erfolgreichen Spendenaktion, bei der mehr als 20 000 Euro zusammenkamen, konnte der Club gerettet werden.

2016 sieht es für den Rainbow rosiger aus. Grundsätzlich ist die Verteilung der Fördermittel im Salzlandkreis neu strukturiert worden. Nun erhalten die noch offenen Jugendeinrichtungen wieder die Zuweisungen bei den Personalkosten, die sie vor den Kürzungen erhalten haben, und die Zuweisungen für Sachkosten belaufen sich nun auf 2400 Euro. „Das ist zwar weniger als vor den Kürzungen, aber damit haben wir jetzt wieder Sicherheit und können für 2016 planen“, sagt Janet De Pooter, Leiterin des Clubs.

Und es steht Einiges auf dem Programm des Rainbow. Los geht es schon morgen mit der „Mobilen Politikwerkstatt - Demokratie beginnt vor der Wahl“. Teilnehmen kann jeder, der sich in seinem unmittelbaren Umfeld engagieren oder etwas verändern möchte. Wie gehe ich an so etwas ran? Wie holt man sich andere Leute und Hilfe mit ins Boot? Wie setze ich konkrete Vorhaben um? Wie gehe ich auf zuständige Stellen oder Behörden zu? Wie beantrage ich Fördergelder für Projekte? Dies und vieles mehr wird in der Mobilen Politikwerkstatt behandelt. Wer dabei sein möchte, sollte morgen ab 15.30 Uhr in den Rainbow in der Otto-Kohle-Straße 23 vorbeischauen.

Weiterhin gibt es 2016 im Februar wieder Faschingsveranstaltungen sowie Koch- und Backtage, die zwei Mal wöchentlich stattfinden. Im ersten Halbjahr wird es im Rainbow zudem drei große Veranstaltungen zum Thema Suchtprävention und Suchtverhalten geben.

Schweißtreibend dürfte es beim Training der Breakdance-Gruppen zugehen. Dieses findet immer mittwochs und freitags statt. Wer Lust darauf hat, kann einfach vorbeischauen - es werden gern noch Mitglieder aufgenommen.

Ein großes Highlight auf dem Gelände des Clubs wird das große Sommerfest der Awo werden. Basteln, Hüpfburg, Kinderanimation, Reiten, Kinderflohmarkt und vieles mehr sorgen dann für Spaß.

Kreativ wird es bei der Siebdruckwerkstatt. Alle zwei Monate könnt ihr dann eure Ideen umsetzen und alles, was aus Stoff ist, mit euren Motiven bedrucken: T-Shirts, Stoffbeutel, Trainingshosen und und und...

Je nach Wetterlage könnt ihr euch im Rainbow auch auf Sport- und Spieltage auf dem Außengelände freuen - und natürlich auf großen Badespaß im Sommer.

Zudem steht gemeinsam mit dem Teen Club Barby eine gemeinsame Fahrt in den Sommerferien auf dem Programm.

Auch der Teen Club in Barby von der Awo war von Kürzungen betroffen, wenn auch „nur“ im Sachkostenbereich. Aus den 416 Euro für 2015 sind nun aber immerhin wieder 2400 Euro geworden. Wenn man jedoch bedenkt, dass davon allein knapp 1000 Euro für GEZ, GEMA und Telefonanschluss und Internet weggehen, bleiben lediglich 1400 Euro für das ganze Jahr übrig. Ein Problem, mit dem jeder Club zu kämpfen hat. Das Geld wird für Bastelbedarf, Fahrten und die täglichen Dinge, die man in einem Jugendclub so braucht, benötigt. „Wir haben nicht mehr so zu kämpfen wie 2015, aber ohne Spenden und Förderung über Microprojekte ist es schon schwierig, damit über die Runden zu kommen“, sagt Vanessa Krüger, Leiterin des Teen Clubs.

Dennoch schaut sie frohen Mutes auf 2016. „Wir haben viele Ehrenamtliche und Eltern, die uns bei unserer Arbeit unterstützen und auch ein gutes Netzwerk zur Stadt Barby und den Schulen und anderen Institutionen aufgebaut.“

Der Club bietet auch 2016 wieder zwei Mal wöchentlich am Mittwoch und Donnerstag Sport für Kinder und Jugendliche an. „Damit sie sich mal richtig auspowern können“, so Vanessa Krüger. Auch wird der Club an der morgigen Mobilen Politikwerkstatt im Rainbow teilnehmen. Der Landesjugendverband der Awo fährt die Jugendlichen nach Schönebeck.

Im Februar stehen fünf Faschingsveranstaltungen für Clubbesucher und Schulen auf dem Programm. Angedacht ist auch wieder ein gemeinsames Backen und Kochen mit Senioren. „Das kam vergangenes Jahr sehr gut bei den Jugendliche und auch bei den älteren Menschen an“, schaut Vanessa Krüger freudig voraus. Ein großes Ziel 2016 und Herzenssache für Vanessa Krüger ist die Vermittlung von Jugendlichen in Ausbildungsstellen. „Wir haben hier einige im Club, die weder ein Zeugnis noch einen Abschluss haben. Sie in ein eigenständiges Leben zu führen, liegt mir sehr am Herzen!“

Ansonsten geht es im Barbyer Teen Club weiter wie bisher: Hausaufgabenhilfe, allerlei Bastelangebote, lustige Spielnachmittage, Sommerfest, Hilfe und Beratung bei Behördengängen und dergleichen. „Wenn es klappt, werden wir auch die Umgestaltung der Räumlichkeiten in Angriff nehmen“, hofft die Leiterin des Clubs.