1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Keine Zeit für Langeweile

Schüleraustausch Keine Zeit für Langeweile

Die 17-jährige Marie-Luise Passiel verbrachte sechs Monate in Michigan. Was sie erlebte, schilderte sie der Volksstimme.

23.03.2016, 00:00

Mieste/Auburn-Hills l Sechs Monate in einem fremden Land zu verbringen, ist ein großer Schritt und mit viel Aufregung verbunden. Aber ich wollte das unbedingt und meine Wahl fiel sofort auf die USA. Ich habe dieses Land schon immer bewundert, habe unzählige Highschool-Filme geschaut und davon geträumt, so etwas auch einmal erleben zu dürfen.

Der Veranstalter ist sehr wichtig, schließlich plant er den gesamten Austausch und begleitet die Schüler die ganze Zeit über. Ich war mit der Wahl sehr zufrieden, denn nichts wurde dem Zufall überlassen. Außerdem hatte ich die ganze Zeit einen Ansprechpartner, was mir besonders gut gefiel und sehr beruhigend war. Denn schließlich ist die eigene Familie nicht in Reichweite.

So trat ich meine große Reise in die USA an. Zunächst ging es gemeinsam mit anderen Austauschschülern zu den Orientierungstagen nach New York City. Dort wurden wir zwei Tage lang auf unseren Schüleraustausch vorbereitet und konnten erste Eindrücke sammeln. Unvergesslich ist für mich der Blick vom Empire State Building.

Weiter ging es nach Auburn Hills, Michigan. Auburn Hills ist eine Vorstadt von Detroit. Es war genau, wie ich es mir vorgestellt hatte: unendliche Highways, riesige Häuser und Jeeps. Meine Gastfamilie bestand aus den Gasteltern, ihrem achtjährigem Sohn sowie der zehnjährigen Tochter. Die Familie erwartete mich bereits mit Blumen und einem Plakat am Flughafen. Mir war schnell klar, dass ich einen echten Glückstreffer mit dieser Familie gelandet hatte.

Wir haben sehr viel unternommen, beispielsweise Kajak Trips im Sommer, eine Fahrt zum NBA-Spiel oder hatten typisch amerikanische Barbecues. Wir sind auch viel gereist, unter anderem nach Florida und zu den Niagara-Fällen nach Kanada. Insgesamt bereiste ich 13 Bundesstaaten.

Die Familie hatte sich richtig auf meinen „Besuch“ vorbereitet, wodurch ich kein Heimweh verspürte. Es war gar keine Zeit dafür.

Ich bin dort auf der Avondale Highschool zur Schule gegangen. Das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich sehr von unserem. Man verbringt fast den ganzen Tag dort, da viele außerschulische Aktivitäten angeboten werden. Ich selbst bin dem Tennisteam beigetreten. Daher hatte ich jeden Tag zwei Stunden Training und am Wochenende Turniere. Doch die Anstrengungen haben sich ausgezahlt, denn am Ende der Saison waren wir League Champions.

Mein schönstes Erlebnis war vermutlich der Prom, ein typisch amerikanischer Schulball, um den viel Aufriss getrieben wird. Jeder sucht das perfekte Kleid und hofft von einem Jungen gefragt zu werden. Das war einer meiner schönsten Tage in den USA.

Schließlich musste ich dann meine Rückreise antreten. Ich schaue aber gerne auf meine Zeit in den USA zurück. Ich vermisse vieles, vor allem meine Gastfamilie, mit der ich natürlich weiterhin in Kontakt stehe.

Abschließend kann ich sagen, dass ich jedem einen Schüleraustausch empfehle, denn man erlebt unvergessliche Dinge. Ich selbst hoffe, dass es nicht meine letzte Reise war und ich meiner Gastfamilie irgendwann nochmal einen Besuch abstatten kann.