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AOK kooperiert mit Pfeifferschen Stiftungen und Universität Halle Kinder sollen die Zeit vor ihrem Tod zu Hause verbringen können

Von Martin Rieß 30.11.2011, 05:24

Magdeburg l 30 bis 35 Kindern kann auch die modernste Medizin jedes Jahr in Sachsen-Anhalt nicht mehr helfen: Sie sterben. Krebs-, Herz- oder Stoffwechselerkrankungen sind die häufigsten Ursachen. Um den sterbenden Mädchen und Jungen und ihren Familien zu helfen, hat die AOK Sachsen-Anhalt als erste Krankenkasse jetzt Vereinbarungen abgeschlossen mit zwei auf eine ambulante pädiatrische Palliativ-Versorgung spezialisierten Einrichtungen. Diese sollen im gesamten Bundesland absichern, dass schwerstkranke Kinder ihre letzte Lebensphase daheim im gewohnten Umfeld verbringen können.

Für den Norden des Landes ist das Medizinische Versorgungszentrum der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg zuständig, für den Süden einschließlich dem Altkreis Wernigerode und dem Raum Zerbst im Kreis Anhalt-Bitterfeld das Universitätsklinikum Halle. "Wenn ein Kind stirbt, ist es das Schlimmste, was einer Familie passieren kann", sagt Christof Kramm. Der Universitätsprofessor und Kinderpalliativmediziner aus Halle hat in einem Pilotprojekt seit fünf Jahren Erfahrungen gesammelt und sagt: "Fast alle Kinder wollen zu Hause sterben im Kreis ihrer Familie. Auch die meisten Eltern wollen zu Hause Abschied nehmen." Dies aber ist nur möglich, wenn nicht allein eine medizinische Betreuung sichergestellt ist. Es geht auch um Pflege, um psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung für die Sterbenden und ihre Familien.

Tabea Friedersdorf, Leiterin des Hospizes der Pfeifferschen Stiftungen, sagt: "Für erwachsene Patienten gibt es bereits eine flächendeckende Versorgung in Sachsen-Anhalt. Diese lässt sich aber nicht einfach auf Kinder übertragen. Erfahrungen und bestehende Strukturen möchten wir aber nutzen und mit weiteren Angeboten vernetzen." Als neue Partner im Netzwerk werden Kinderärzte benötigt, die eine spezielle Weiterbildung absolviert haben und an der Rufbereitschaft mitwirken würden. Seite 5