1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Absturz entpuppt sich als Übungsmanöver

Kleinflugzeug Absturz entpuppt sich als Übungsmanöver

Ein vermeintlicher Flugzeugabsturz hielt am Wochenende Angern in Atem. Der Vorfall entpuppte sich als Übung eines Cessna-Piloten.

Von Thomas Junk 15.05.2017, 10:50

Angern l Der vermeintliche Flugzeugabsturz am Sonnabend in der Nähe von Angern (Landkreis Börde) hat sich als eine Übung einer Flugschule herausgestellt. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Nord in Magdeburg gestern mitteilte, handelte es sich um einen Prüfungsflug einer Flugschule aus dem brandenburgischen Kyritz. Dabei wurde ein Absturz lediglich simuliert. Dies habe eine bundesweite Abfrage ergeben.

Zeugen hatten am Sonnabend gegen 18 Uhr beobachtet, wie ein Kleinflugzeug bei Angern ins Trudeln geriet und abzustürzen drohte. Daraufhin hatten sie die Polizei alarmiert. Mit Polizeihubschraubern und zahlreichen Einsatzkräfte von den freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Börde wurde noch am Sonnabend sowie fast den ganzen Sonntag nach dem Flugzeug in dem Waldgebiet gesucht. Erfolglos.

Anja Mönck, Flugleherin und Chefin der Ardax-Flugschule in Kyritz, zeigte sich überrascht, dass der Prüfungsflug für so ein Aufsehen gesorgt hat. „Solche Übungen sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben und müssen im Rahmen einer Flugprüfung gemacht werden", so Mönck. Dabei reduziere der Prüfer das Gas und der Flugschüler müsse dann mit den noch vorhandenen Ressourcen beziehungsweise im Gleitflug gucken, wie er notlanden könnte. Zu einer wirklichen Landung würde es bei so einer Prüfung dann aber gar nicht kommen.

Dass eine Flugprüfung für einen derartigen Großeinsatz gesorgt hätte, sei bisher noch nie vorgekommen, sagte Anja Mönck. „Normalerweise machen wir solche Übungen bei uns in der Region, da wissen die Leute dann Bescheid", so die Fluglehrerin. Elf Flugzeuge schwirren jeden Tag vom Flugplatz in Kyritz aus in die Lüfte, oft auch in Richtung Magdeburg. Eine Anmeldung für derartige Übungsflüge sei nicht notwendig, ist sich die Fluglehrerin sicher. Das bestätigte auch die Polizei. Die Kosten des Großeinsatzes werden also auch nicht umgelegt.

„Wir müssen einem solchen Hinweis aus der Bevölkerung aber natürlich nachgehen. Das hätte ja auch stimmen können", sagte Doreeen Günther von der PD Nord.

Der Flugschüler hat seine Prüfung übrigens mit Bravour bestanden.