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krankenhäuser Kliniken holen OPs nach - Unsicherheit wegen Delta-Variante

Die Pandemie hat in den Krankenhäusern die Operationspläne durcheinandergebracht. Eingriffe müssen nachgeholt werden. Sorge bereitet die Delta-Variante des Virus für die weiteren Planungen.

Von dpa Aktualisiert: 09.07.2021, 07:15
Operationsbesteck liegt in einem OP-Saal auf dem Tisch.
Operationsbesteck liegt in einem OP-Saal auf dem Tisch. Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Halle - In Sachsen-Anhalt werden Operationen nachgeholt, die wegen der Corona-Pandemie seit 2020 verschoben worden sind. „Es wird der Betrieb in den Operationssälen wieder komplett hochgefahren. In den meisten Krankenhäusern ist das so“, sagte der Präsident der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt, Wolfgang Schütte. Es sei davon auszugehen, dass die Krankenhäuser im Land nach dem Sommer wieder auf Stand bei den planbaren Operationen sind.

Dabei handele es sich zum Beispiel in der Orthopädie um Knie- oder Hüftoperationen, im Bereich Hals-Nasen-Ohren (HNO) etwa um Korrekturen an der Nasenscheidewand. „Notfälle und dringend erforderliche Tumoroperationen waren auch in der Hochphase der Pandemie von der Verschiebung von Operationen nicht betroffen“, sagte der Medizinprofessor Schütte. Viele Patienten hätten mit Verständnis auf Absagen reagiert. „Viele Menschen wollten gar nicht ins Krankenhaus, je mehr sich das Virus weltweit verbreitet hat“, sagte Schütte.

Zugleich mahnte der Lungenfacharzt die Gesellschaft zur weiteren Vorsicht im Alltag. Obwohl das Infektionsgeschehen im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgeflacht sei und es Impfstoffe gebe, sei unklar, welches Ausmaß Mutanten wie die Delta-Variante annehmen und welche Folgen dies habe. „Niemand weiß momentan, wie viele Patienten dann in den Krankenhäusern behandelt werden müssen“, sagt Schütte.

In Sachsen-Anhalt gibt es den Angaben zufolge 15.800 Krankenhausbetten. Im Jahr werden in der Regel mehr als 600.000 Menschen im Land stationär behandelt. Im März 2020 war in Sachsen-Anhalt die Corona-Pandemie mit nachgewiesenen Infektionen angekommen. Landesweit haben sich nach Angaben des Sozialministeriums seither nachweislich rund 99.200 Menschen mit dem Virus Sars-Cov-2 infiziert. Etwa 3400 Menschen sind im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.