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Klinkskandal Aufsichtsrat für maximale Transparenz

Im Zusammenhang mit Fehldiagnosen in der Pathologie fordert der Aufsichtsratschef des Uniklinikums Magdeburg, Armin Willingmann, Aufklärung.

Von Alexander Walter 28.02.2020, 13:55

Magdeburg l Armin Willingmann (SPD) sagte am Freitag der Volksstimme: „Maximale Transparenz ist das Gebot der Stunde.“ Klinikchef Hans-Jochen Heinze  hatte zuvor bestätigt, dass es zwischen 2016 und November 2019  im Pathologischen Institut zu falschen Befunden gekommen sei. Momentan bewege  sich die Zahl im einstelligen Bereich. Derzeit würden aber noch Tausende Gewebebefunde erneut überprüft.

Wissenschaftsminister Willingmann erklärte, Heinze habe ihn im vorigen Dezember mündlich über Fehldiagnosen informiert. Im Januar habe sich der Aufsichtsrat mit dem Thema befasst. Die Uniklinik betreibe nun mit großem Aufwand die Aufklärung. „Ich bin überzeugt, dass die Leitung das Richtige macht, um Schaden von der Klinik und von Patienten abzuwenden.“

Dem bisherigen Institutsleiter war im Januar fristlos gekündigt worden. Er bestätigte am Freitag der Volksstimme die Kündigung: „Ja, wir haben uns getrennt. Ich bin jetzt in Innsbruck und nicht mehr in Magdeburg tätig“, sagte der Mediziner. Weiter wolle er sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht äußern.

Die Landtagsabgeordnete Eva von Angern (Linke) sagte: „Noch müssen weitere Untersuchungsergebnisse abgewartet werden, der Fall wirft dennoch bereits schwerwiegende Fragen auf.“ Es müsse beantwortet werden, „welche Kontrollmechanismen am Pathologischen Institut versagt haben, dass es zu derartigen Vorfällen kommen konnte“. Darüber hinaus stehe die Frage im Raum, wie jetzt Beweise gesichert würden, um mögliche zivilrechtliche Ansprüche von Betroffenen nicht zu gefährden.