Nach dem Hochwasser in Magdeburg Kraftakt: Am 29. September sollen auf den Rennwiesen wieder die Pferde laufen
Magdeburg. Die 170 Mitglieder des Magdeburger Rennvereins haben sich viel vorgenommen: Sie wollen alles daran setzen, um den geplanten Renntag im September im Herrenkrug auszurichten.
"Es soll vor allem als ein Signal verstanden werden", sagt gestern Rennvereins-Schatzmeister Denny Hitzeroth. Das Hochwasser habe den Rennverein zwar durchaus schwer getroffen, aber man stelle sich als Verein dieser Herausforderung. "Wir haben schon den Renntag im Juni verloren, der am 29. September soll auf jeden Fall stattfinden." Das Signal sei nicht nur für die Magdeburger wichtig, sondern auch für das Pferderenngeschäft. Nach dem Hochwasser 2002 mussten zwei Jahre lang die Rennveranstaltungen ausfallen, das wolle man dieses Mal vermeiden.
Der Schaden, denn die Flut angerichtet hat, schätzt der Verein auf rund zwei Millionen Euro. Wichtig sei jetzt, vor allem den Rasen auf der Rennbahn wieder in einen fachgerechten Zustand zu bringen. Das Gleiche gelte für Strom und Wasser und für die Internetanschlüsse. "Das ist für den Wettbetrieb sehr wichtig, da die Wettbüros nur per Internet arbeiten. Wenn wir das nicht schaffen, brauchen wir gar nicht erst anzufangen", so Denny Hitzeroth.
Was den Zustand der Gebäude betrifft, ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Die Pferdeställe seien durchaus wieder sauber und funktionsfähig, auch das Wettbüro "sieht schon wieder ganz gut aus", so Hitzeroth. Problematisch sind die Räume unterhalb der Zuschauertribüne. Dort hat das Hochwasser "richtig zugeschlagen". Betroffen davon ist vor allem der Magdeburger Golfklub. "Für uns ist das ein Totalschaden", sagt Präsident Johannes Kempmann. Er geht davon aus, dass die Sanierung teuer werde und längere Zeit brauche.
Auch die Außenanlagen werden ihre Zeit brauchen, um sich zu erholen. "In der vergangenen Woche waren Vertreter der ,Direktion für Vollblutzucht und Rennen\' bei uns und haben sich die Situation angesehen", sagt Hitzeroth. Der Verband organisiert den Pferderennbetrieb in Deutschland. Die Verbandsvertreter hätten sich durchaus betroffen gezeigt von der Situation in Magdeburg und ihre Unterstützung zugesagt, damit der Renntag im September stattfinden könne.
OB Lutz Trümper, der sich gestern die Sache vor Ort anschaute, sagte, dass die Stadt als Eigentümerin der Rennbahn zurzeit dabei sei, den Schaden zu ermitteln. Dass müsse recht zügig passieren, um Fördermittel aus dem Hochwasser-Fonds von Land und Bund beantragen zu können. Wie hoch der Schaden sei, könne man noch nicht sagen. "2002 waren es über zwei Millionen Euro. Da kommen wir auch dieses Mal bestimmt wieder hin", sagte der OB.