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Corona Ab Montag gilt an allen Schulen in Sachsen-Anhalt die Corona-Testpflicht

In Sachsen-Anhalt stehen ab Montag (12. April) rund 243.000 Schüler vor einer ganz speziellen Prüfung – dem Corona-Test. Dieser ist verpflichtend.

Von Michael Bock Aktualisiert: 15:40
Bildungsminister Marco Tullner (CDU).
Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Foto: dpa

Magdeburg. Der Test ist für alle Schulformen verbindlich, auch für Grundschulen. Ein negatives Ergebnis ist Voraussetzung dafür, das Schulgebäude zu betreten. Wer sich nicht testen lassen will, wird nach Hause geschickt und muss von dort aus digital lernen.

Die Schüler sind verpflichtet, sich zwei Mal pro Woche testen zu lassen. Die Schulen legen fest, an welchen Tagen getestet wird. Im Burgenlandkreis müssen Schüler bereits seit vorigem Donnerstag einen Corona-Selbsttest absolvieren, um am Präsenzunterricht teilnehmen zu dürfen.

Laut Bildungsministerium wurden bislang 540.000 Schnelltests ausgeliefert. Zuständig für die Beschaffung und Logistik von Testkapazitäten ist das Sozialministerium.

In einem der Volksstimme vorliegenden Brief an alle Schulleiter im Land begründet Bildungsminister Marco Tullner (CDU) die Testpflicht so: „Leider sind die bisherigen Angebote für freiwillige Selbsttests nicht in dem Maße angenommen worden, dass flächendeckend ein sichererer Unterrichtsbetrieb gewährleistet werden konnte.“

Das jetzige Vorgehen sei trotz möglicher Bedenken notwendig, um „trotz des anhaltenden Infektionsgeschehens die Schulen weiterhin zumindest im eingeschränkten Regelbetrieb zu öffnen“.

Das ist nicht überall so. In Nordrhein-Westfalen etwa bleiben alle Schulen ab Montag (12. April) geschlossen. Für zunächst eine Woche gibt es dort nur Distanzunterricht.

Bei den Selbsttests handelt es sich um Laien-Tests. Die Proben werden im vorderen Nasenraum entnommen. Die Tests müssen unter Aufsicht erfolgen. Tests müssen nicht unbedingt in der Schulen durchgeführt werden. Sie können auch in einem Testzentrum, einer Apotheke oder beim Hausarzt erfolgen.

Die neue Regelung ist umstritten. Bei einer Demonstration unter dem Motto „Nein zur Testpflicht“ gingen Karsamstag nach Polizeiangaben mehr als 70 Menschen in Harzgerode (Landkreis Harz) auf die Straße.

Die AfD-Landtagsfraktion kündigt an, sie werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um das Handeln der Landesregierung zu überprüfen. AfD-Bildungspolitiker Hans-Thomas Tillschneider betont, die Testpflicht gehe zu weit. „Dieses Verhalten ist übergriffig, ein Angriff auf Grundrechte und Bildungschancen.“ Und weiter: „Ich warne vor Chaos in den Schulen. Morgendliches Massentesten kann keine Lösung sein.“

Die sachsen-anhaltische Linke-Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff sagt: „Schnell- und Selbsttests sind keine Lösung, um die derzeitigen Inzidenzzahlen zu senken.“ Sie fordert einen „solidarischen Lockdown“, der dann auch die Schulen schütze.