Spendenaktion von Volksstimme und der Paritätische „Leser helfen 2025“: Awo Salzland hilft Kinder aus suchtbelasteten Familien
Motto von „Leser helfen 2025“ lautet: „Starke Kinder, starke Familien“. Unterstützt werden soziale Projekte in Sachsen-Anhalt. Heute vorgestellt: Resilienzangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien bei der Awo Salzlandkreis in Schönebeck.

Schönebeck. - „Wir sind jetzt in der sechsten Runde“, erläutert Doreen Thieme, eine der Suchtberaterinnen der Arbeiterwohlfahrt Salzlandkreis (Awo). Gemeinsam mit ihrer Kollegin Loreen Fröhnert betreut sie mehrere Kinder aus suchtbelasteten Familien. „Es sind Kinder, wo das Gefährdungspotenzial da ist“, erläutert Doreen Thieme.
Wie die Awo informiert, wächst etwa jedes sechste Kind in Deutschland so auf. Im Salzlandkreis sind etwa 160 Kinder davon betroffen. Mit dem Projekt „Auszeit“ soll den Kindern eine Zukunft fernab von Sucht und deren Folgen ermöglicht werden. Das Projekt wird im Rahmen der Volksstimme-Aktion „Leser helfen 2025“ vorgestellt.
Gefühle zeigen
Projektstart für das Angebot, das konkret für Kinder geschaffen wurde, war 2022. Gemeinsam mit der sozialpädagogischen Familienhilfe wurde das Projekt damals gestartet. Von dort stammten auch die ersten Teilnehmer. Die teilnehmenden Kinder sind im Alter von sechs bis zwölf Jahren. „Da sind sie in einem Alter, wo man auf sie einwirken kann“, begründet die Sozialpädagogin die Auswahl.
Die einzelnen Projektphasen sind unterteilt in Abschnitte von sechs Monaten. So können möglichst viele betroffene Kinder teilnehmen. „Manche nehmen zum dritten Mal teil“, erklärt Doreen Thieme. Die jeweilige Gruppengröße umfasst bis zu zwölf Kinder. „Die Gruppen sind mit Absicht so klein. So können wir besser auf die Kinder eingehen“, erläutert die Pädagogin. Alle zwei Wochen treffen sich die Kinder in den Räumen der Awo.
Wohlfühlen in der Gruppe
Zu Anfang steht im Vordergrund, dass die Kinder sich untereinander, das Projekt und die Betreuer kennenlernen. Für die beiden Sozialpädagoginnen ist es auch wichtig, zu sehen, was die Kinder wollen. Im weiteren Verlauf geht es darum, dass sich die Kinder emotional ausdrücken können. „Wie gehe ich mit Sucht um, wer und was hilft mir“, nennt Doreen Thieme die Schwerpunkte.
Neben Alkohol, Drogen oder Spielsucht ist das Thema Medien deutlich präsenter geworden. Nicht nur bei den Eltern, auch bei den Kindern, so haben die Sozialpädagoginnen festgestellt, ist ein ungesundes Verhalten zu beobachten. Auch da versuchen sie, entgegen zu steuern und die soziale Kompetenz der Kinder zu erhöhen. Sie wollen das Selbstwertgefühl stärken und mit den Kindern ins Gespräch kommen. Vor allem geht es darum, dass die Kinder lernen, ihre Gefühle auszudrücken.
Ausflüge als Hilfe
Doch nicht jedes Kind ist sofort bereit, sich zu öffnen. Manches Kind bleibt bei den Treffen verschlossen. Da helfen Fahrten, die in den Ferien unternommen werden.
„Im Oktober waren wir im Tierpark in Staßfurt“, berichtet Doreen Thieme. Die Freude der Kinder sei dabei groß gewesen. „Für uns bietet sich dabei die Gelegenheit, mit Kindern ins Gespräch zu kommen, die sonst ruhiger sind“, nennt die Sozialpädagogin Vorteile solcher Fahrten. Ziel solcher Ausflüge ist, ein Angebot zu schaffen, bei dem Kinder etwas erleben. Dazu zählen auch Fahrten in den Harz. „Wir zeigen auf, dass die Freizeit auch vielfältig ohne Medien gestaltet werden kann“, erklärt die Sozialpädagogin.
Mit Plätzchen in die Weihnachtszeit
Auch zum letzten Treffen am 22. Dezember möchten die beiden Betreuerinnen zeigen, was alternativ möglich ist. Passend zur Vorweihnachtszeit werden Plätzchen gebacken. „Wir werden dabei auch gemeinsam frühstücken und zeigen, dass auch mehr als nur Wurst auf Toast dabei möglich ist“, so Doreen Thieme über die Ziele des Tages.
Im Januar wird dann die siebte Runde in dem Projekt beginnen. Die beiden Sozialpädagoginnen sind sehr dankbar, für die Hilfen, die sie bereits erhalten haben. Sowohl die Awo als auch das Jugendamt hätten das Projekt immer tatkräftig unterstützt.