Ministerpräsident wird Kränze niederlegen Zwei Jahre danach: Erinnerung und zentrale Gedenkfeier an den Anschlag in Halle am 9. Oktober

Halle (Saale)/MZ - Am kommenden Samstag jährt sich der rassistisch und antisemitisch motivierte Anschlag auf die jüdische Synagoge in Halle und der Mord an zwei Menschen zum zweiten Male. In der Stadt Halle wird es aus diesem Anlass Veranstaltungen zum Gedenken und Erinnern geben an „einen der schwärzesten Tage in Halles Geschichte“, so Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) bei der Vorstellung der geplanten Gedenkveranstaltungen am 9. Oktober.
Aktionen und Bündenisse gegen Antisemitismus
Der Mordanschlag, so Geier, habe eine tiefe Wunde geschlagen und dauerhafte Narben hinterlassen. „Die Geschehnisse des 9. Oktober erinnern an die Verletzlichkeit des Einzelnen und der Gesellschaft“, so Halles Bürgermeister, der versichert: „Ein Vergessen und Relativieren wird es nicht geben“.
Bis heute und nicht erst seit dem Anschlag seien die Stadt, verschiedene Initiativen und Verbände sowie die Jüdische Gemeinde gemeinsam aktiv mit dem Ziel, Antisemitismus auf lokaler Ebene zu erkennen und ihm vehement entgegenzutreten, unter anderem indem Aufklärungsarbeit geleistet und politische Bildungsangebote im Sinne einer offenen Gesellschaft unterbreitet würden.
Zentrale Gedenkfeier an den Anschlag in Halle vor zwei Jahren: Ministerpräsident legt Kranz nieder
„Halle ist eine weltoffene Stadt, in der jüdisches Leben als Teil der Gesellschaft sichtbar und erlebbar ist“, betonte auch Halles Kulturbeigeordnete Judith Marquardt, die zwei druckfrische Publikationen zum Thema präsentierte: einen in Zusammenarbeit mit dem Leopold-Zunz-Zentrum erarbeiteten Halle-Stadtplan, der unter dem Titel „Von Kaufhäusern, Synagogen und ,guten Orten’ Stationen jüdischer Geschichte und Gegenwart“ in der Saalestadt festhält, sowie eine mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung herausgegebene Broschüre „Jüdisches Leben in Halle“. Zudem verwies Cornelia Zimmermann vom Freundeskreis Leopold-Zunz-Zentrum auf die im November beginnenden jüdischen Kulturtage in Halle.
Am 9. Oktober wird es eine zentrale Gedenkveranstaltung geben. Um 12.04 Uhr - die Zeit des Attentatsbeginns - werden in Halle die Glocken der Marktkirche läuten, um 13 Uhr wird Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) Kränze an der Synagoge und am Kiez-Döner ablegen. Bereits an diesem Donnerstag, 7. Oktober, wird ab 15.30 Uhr ins Künstlerhaus 188, Böllberger Weg, eingeladen zu Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion.