Landkreis verbietet Rechtsrock-Konzert in Köthen
Köthen (dpa/sa) - Vor dem erneuten Demonstrationstag in Köthen haben die Behörden ein geplantes Rechtsrock-Konzert verboten. Der Auftritt der rechtsextremen Band Kategorie C und weiterer Musiker am Samstag werde untersagt, teilte der zuständige Landkreis Anhalt-Bitterfeld am Donnerstagabend mit. Der Kreis begründete seine Entscheidung mit einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Die von der rechtspopulistischen Partei Die Republikaner parallel angemeldete Kundgebung kann den Planungen zufolge stattfinden. Sie wurde allerdings vom Markt auf den Exerzierplatz verlegt.
Der Grund: Die Hochschule Anhalt will am Samstagnachmittag einen Aktionstag zum Thema "Weltoffene Hochschule" auf dem Marktplatz organisieren. Geplant sei ein buntes Programm, an dem sich auch Vereine, Schulen und Unternehmen beteiligten, kündigte die Hochschule an. "Die Aktion setzt ein klares Zeichen gegen die extremistischen Demonstrationen in den vergangenen Tagen", erklärte Hochschul-Präsident Prof. Jörg Bagdahn. Zu dem Fest werden 2000 Menschen erwartet. Die rechte Szene meldete für ihre nun verlegte Veranstaltung rund 1000 Teilnehmer an.
Die Polizei wird den Demo-Tag mit einem Großaufgebot absichern. Um genügend Kräfte für den Einsatz zu haben, wurde die Drittliga-Partie zwischen dem Halleschen FC und Hansa Rostock bereits abgesagt. Seit Anfang September gab es in Köthen bereits mehrere Kundgebungen, an denen sich jeweils Hunderte Rechtsextremisten beteiligten, sowie jeweils Gegendemonstranten. Anlass war der Tod eines jungen Kötheners in der Nacht zum 9. September. Nach Behördenangaben starb der schwer herzkranke 22-Jährige an einem Infarkt, nachdem er sich schlichtend in einen Streit zwischen Afghanen eingeschaltet hatte und ins Gesicht geschlagen wurde. Zwei Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.