1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Schlechter Start in die Erdbeersaison

Landwirtschaft Schlechter Start in die Erdbeersaison

Eigentlich sollten die ersten Freiland-Erdbeeren reif sein. Doch eisige Temperaturen haben es den Bauern in Sachsen-Anhalt vermiest.

29.05.2017, 08:59

Erxleben (dpa) l Frost und lange Zeit niedrige Temperaturen haben den Erdbeerbauern in Sachsen-Anhalt den Saisonstart verdorben. "Die Voraussetzungen für die Erdbeerernte sind nicht die besten", sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Sächsisches Obst, Udo Jentzsch. Der Verband vertritt auch die sachsen-anhaltischen Obstbauern. Die ersten Blüten der Pflanzen seien vielerorts komplett erfroren. Mit der Ernte der ersten Freiland-Erdbeeren könne daher erst in diesen Tagen begonnen werden.

Auch die Qualität der Erdbeeren lasse zu wünschen übrig, sagte Konni Gummert von den Erdbeerplantagen Gummert in Erxleben (Kreis Börde). "Die Früchte sind einfach nicht so schön." Bislang gebe es vor allem Erdbeeren, die abgedeckt unter Folie wüchsen. Sie seien nun aber fast abgeerntet, die Freiland-Erdbeeren häufig noch nicht reif. "Deshalb haben wir jetzt ein großes Loch", erklärte Gummert.

Der Erzeuger aus der Börde zählt mit einer Anbaufläche von rund 40 Hektar zu den größten Erdbeerbauern im Land. Insgesamt wachsen die roten Früchte in Sachsen-Anhalt auf rund 150 Hektar. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Obstverbands etwa 900 Tonnen geerntet.

Jentzsch rechnet damit, dass die Bauern in diesem Jahr weniger Erdbeeren ernten. "Der Ertrag wird zurückgehen." Genaue Prognosen seien aber schwierig. Der schwache Start könne sich im Verlauf der Saison durchaus ausgleichen. "Da wird der weitere Wetterverlauf entscheidend sein", sagte Jentzsch. Wenn es jetzt länger trocken und warm bleibe, gebe es noch Chancen auf eine zufriedenstellende Saison. "Ich bin da sehr verhalten optimistisch."

Der spätere Start und die erfrorenen ersten Blüten bedeuteten jedoch auch finanzielle Einbußen, berichtete Gummert. Dennoch gibt auch sie sich optimistisch: "Irgendwann wird der Ertrag kommen." Wegen des geringen Angebots habe man die Preise bislang noch nicht gesenkt. Ein Kilo koste derzeit rund 8,40 Euro. Viele Verkaufsstände seien aber noch gar nicht geöffnet, weil es einfach nicht genug Früchte gebe.