50 Jahre Mauerbau Leben im Schatten der Mauer
Magdeburg (sj). Wenige Wochen vor dem 50. Jahrestag des Mauerbaus diskutieren in Magdeburg namhafte Historiker, Vertreter von Gedenkstätten und Behörden zur Stasi-Aufarbeitung unter dem Titel "Mauerbau, Grenze und Militarisierung in der DDR" über die mit dem Ausbau der Grenze verbundenen Auswirkungen auf den Alltag der Menschen.
Auf der zweitägigen Tagung (24. bis 26. Juni), die sich insbesondere an Lehrer richtet, aber auch interessierten Bürgern offensteht, sollen neben bereits veröffentlichten Untersuchungen auch neueste Forschungsergebnisse vorgestellt werden.
Sascha Möbius, Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn (Landkreis Börde), zufolge gibt es beispielsweise zu den Verstrickungen der Volkspolizei in die Repression von Flüchtlingen neue Erkenntnisse. Auch zu dem in der DDR verbreiteten Feindbild hat die Forschung neue Ergebnisse vorgelegt. Auf der Tagung sollen ein breites Spektrum der Folgen des Mauerbaus und die weit in die Gesellschaft hineinreichende Militarisierung diskutiert werden, wie Professorin Silke Satjukow von der Magdeburger Universität erklärte. Es reicht von der DDR als Besatzungsgebiet und Bestandteil des Warschauer Paktes über Mythen und Legenden zur NVA (Nationale Volksarmee) bis zu individuellen Schicksalen im Schatten der Mauer aus dem früheren Bezirk Magdeburg. Von den rund 1400 Kilometern deutsch-deutscher Grenze hatte der damalige Bezirk Magdeburg mit rund 343 Kilometern den längsten Abschnitt.
Die Tagung wird von der Magdeburger Universität und der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn veranstaltet. Anmeldungen per Mail oder telefonisch unter christian.vaterodt@st.ovgu.de oder Telefon 0177-405 4907.