Leseranwältin Schwierige Auswahl bei Medien-Tipps im Sport

Fußball, Handball, Formel 1, aber auch Bogenschießen, Gewichtheben und viele andere Disziplinen – der Sport insgesamt hat eine riesige Fangemeinde, Millionen verfolgen die Übertragungen der großen Wettbewerbe am Bildschirm. Als kleinen Service veröffentlicht die Volksstimme im Sportteil die „Medientipps“ mit Infos, was wann in welchem Sender läuft. Alles schön und gut, findet ein Leser. Was er jedoch kritisiert: Oft werden nur Bezahl-Sender und -Portale statt frei empfangbarer Alternativen berücksichtigt.
Die Beobachtung ist richtig. Aber woran liegt’s? An den Auswahlkriterien, ohne die eine Redaktion nicht arbeitsfähig wäre und ohne die niemals eine Zeitung erscheinen könnte. Deren Seitenzahl ist naturgemäß begrenzt. Definitiv würde der Platz nicht ausreichen, um alle Sender, ob bezahlt oder frei empfangbar, ob im klassischen TV oder via Streaming aus dem Internet, ob groß oder klein, vollständig aufzulisten. Zudem ist dieser Bereich des Medienmarkts ständig in Bewegung. Anbieter verschwinden oder kommen neu hinzu.
Wir müssen also eine Auswahl treffen. Ein wesentliches Kriterium dabei ist die Reichweite der jeweiligen Anbieter. In Deutschland gehören u.a. Dazn, Wow/Sky, MagentaSport und die Mediatheken von ARD und ZDF zu den großen. In Summe erreichen sie viele Millionen Menschen; manche anderen kommen maximal auf eine fünfstellige Zahl.
Wenn die Sportredaktion vorrangig die großen Anbieter berücksichtigt, dann mit Blick darauf, dass die Übertragungen erheblich mehr Nutzer als bei kleineren Sendern erreichen, die Information also für deutlich mehr Menschen relevant ist. Dass kleinere Angebote das Nachsehen haben, bleibt ein Problem, zumal ja auch in Sportarten mit weniger Publikum großartige Leistungen gebracht werden.
Wie man dem besser gerecht werden kann, wird in der Redaktion laufend diskutiert. Eine Lösung, die alle zufriedenstellt, wird es aber wohl nie geben.