LKA: Internetkriminelle richten Millionenschaden an
Magdeburg (dpa/sa) - Kriminelle im Internet haben nach Einschätzung des Landeskriminalamts in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr einen Millionenschaden angerichtet. Die Ermittler registrierten rund 3000 Fälle von Cybercrime, darunter Computersabotage, Betrug oder das Ausspähen von Daten. Besonders auffällig seien in dem Jahr Angriffe mit Verschlüsselungssoftware gewesen, sagte LKA-Direktor Jürgen Schmökel am Dienstag in Magdeburg.
Eine solche Software, die etwa per E-Mail verschickt wird, verschlüsselt ungewollt Daten der Nutzer. Die Täter wollen sie nur gegen Lösegeld wieder freigeben. "Man kann von einer sehr großen Dunkelziffer ausgehen", sagte Schmökel. Nicht jedes Unternehmen und nicht jede Privatperson melde einen Angriff.
In Sachsen-Anhalt sei das 2016 aber auch in mindestens vier Krankenhäusern, einer oberen Landesbehörde, einer Stadtverwaltung und vier Polizeidienststellen vorgekommen. Die IT-Infrastruktur der Kliniken sei aber nicht gezielt und nicht in großem Stil angegriffen worden, erklärte Petra Paulick, Leiterin der LKA-Abteilung für Cybercrime. "Der Betrieb konnte in allen Fällen weitergeführt werden."