Mainz begrüßt neuen Stadtschreiber Clemens Meyer

Mainz (dpa) - Die Stadt Mainz führt heute ihren neuen Stadtschreiber ein: Der 38-jährige Schriftsteller Clemens Meyer übernimmt den Griffel von Feridun Zaimoglu, der ein Jahr lang im Stadtschreiberdomizil im Gutenberg-Museum gewirkt hat.
Der in Halle geborene und in Leipzig aufgewachsene Meyer ist der 32. Stadtschreiber in der 1985 gestarteten Reihe. Die mit 12 500 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Stadt Mainz und den beiden Fernsehsendern ZDF und 3sat vergeben. Sie soll Schriftsteller ehren, welche die deutschsprachige Literatur mit ihren Werken beeinflussen oder prägen und die sich darüber hinaus um das Zusammenwirken von Literatur und Fernsehen bemühen. Damit verbunden ist denn auch eine filmische Arbeit in der Form eines Schriftsteller-Tagebuchs. Zu den bisherigen Stadtschreibern gehörten Gabriele Wohmann, Sarah Kirsch, Peter Härtling und Urs Widmer.
Das bisherige Werk Meyers ist geprägt von persönlichen Erfahrungen in einer Leipziger Arbeitersiedlung. Sein erster Roman Als wir träumten (2006) hat autobiografische Züge, in seinem vierten Werk Im Stein (2013) beschäftigt er sich mit der Kommerzialisierung von Sexualität, prangert Zwangsprostitution an und wirbt um Verständnis für Sexarbeiterinnen.