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Horst Saage aus Sachsen-Anhalt wird neuer Rundfunkratsvorsitzender MDR-Rundfunkrat: Fernsehballett soll Grosny-Gage an Hilfsorganisation spenden

25.10.2011, 04:24

Coswig/Friedrichroda (dapd/st) l Die Mitglieder des MDR-Fersehballetts sollen die Gage für ihren umstrittenen Auftritt in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny an die Organisation "Reporter ohne Grenzen" spenden. Darauf verständigte sich der MDR-Rundfunkrat gestern bei seiner Klausurtagung im thüringischen Friedrichroda. Vier Tänzerinnen und zwei Tänzer des MDR-Fernsehballetts waren am 5. Oktober bei einer Geburtstagsfeier für den tschetschenischen Präsidenten Kadyrow aufgetreten, dem Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.

"Der Imageschaden, den der MDR durch den Auftritt erlitten hat, ist zwar nicht aus der Welt zu schaffen", erklärte der Vorsitzende Johannes Jehnichen. Durch die Spende der Gage für eine Organisation, die sich im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen verdient gemacht habe, könne ein deutliches Zeichen in der Öffentlichkeit gesetzt werden. Der scheidende Intendant Udo Reiter betonte vor dem Rundfunkrat, dass "dieser Auftritt nicht zu entschuldigen" sei und sich nachteilig auf das Ballett, seine Gesellschafter und den MDR auswirke, dessen Namen das Ensemble trage. Bei der für heute auf Aufforderung des MDR kurzfristig angesetzten Gesellschafterversammlung der Fernsehballett-GmbH solle darauf hingewirkt werden, das vierstellige Honorar zu spenden.

Der Rundfunkrat wählte am Wochenende außerdem Horst Saage aus Sachsen-Anhalt zu seinem neuen Vorsitzenden. Saage, bisher erster stellvertretender Vorsitzender, kommt aus dem Landkreis Wittenberg und tritt sein Amt Anfang Dezember an.