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Mehr Solidarität und gute Arbeit: Forderungen zum 1. Mai

Dumpinglöhne, Leiharbeit, Armut: Die Themen zum Tag der Arbeit gehen den Gewerkschaften nicht aus. Auch dieses Mal wollen sie am 1. Mai ein Zeichen setzen - und werden von einigen Parteien unterstützt.

29.04.2016, 12:49

Magdeburg (dpa/sa) - Der DGB Sachsen-Anhalt hat zum bevorstehenden Tag der Arbeit mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt angemahnt. Am 1. Mai demonstrieren wir für mehr Solidarität - zwischen den arbeitenden Menschen, den Generationen, Einheimischen und Flüchtlingen, Schwachen und Starken, heißt es im Aufruf des Deutsche Gewerkschaftsbundes (DGB). Gleichzeitig gehe es am Sonntag bei rund 20 DGB-Veranstaltungen um den Kampf gegen Lohndumping und den Missbrauch von Leiharbeit, gegen Ausnahmen beim Mindestlohn und die Absenkung von Arbeitsschutzstandards.

Die Linkspartei forderte mehr gute Arbeit. Bei den Bruttolöhnen belege Sachsen-Anhalt einen hinteren Platz im Vergleich mit den anderen ostdeutschen Bundesländern. Nur in einem Viertel der Unternehmen gebe es Betriebsräte, erklärte Landesvorsitzende Birke Bull am Freitag in Magdeburg.

Aus ihrer Sicht muss es für jeden Menschen Beschäftigung geben, von der man in Würde leben kann und die vor Armut im Alter bewahrt. Wichtig seien auch Tarifverträge und demokratische Mitbestimmung im Betrieb. Diese Kriterien müssten auch bei der Vergabe von Fördergeldern eine Rolle spielen, forderte Bull.

SPD-Landtagsfraktionschef Andreas Steppuhn verwies auf das Motto der diesjährigen Mai-Veranstaltungen und erklärte ähnlich wie der DGB, es sei Zeit für mehr Solidarität. Viele Menschen hätten in den vergangenen Jahren erlebt, dass gesellschaftliche Bindungen zerstört wurden und Solidarität zerfiel, erklärte er. Dass daran auch Sozialdemokraten mitgewirkt haben, hat dazu beigetragen, Vertrauen in die Politik zu untergraben, fügte er selbstkritisch hinzu. Wir haben das verstanden und werden weiter gegensteuern, wie schon mit der Einführung des Mindestlohns.

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) forderte mit Blick auf den 1. Mai eine bessere Finanzierung von Beratungsstellen. Weil das Geld vom Land nicht reiche, könnten Mitarbeiter nicht tarifgerecht entlohnt werden, beklagte AWO-Landesgeschäftsführer Wolfgang Schuth. Die neue Regierung sei nun in der Pflicht, hier mehr Geld bereitzustellen.

Übersicht der Linkspartei zu Terminen zum 1. Mai

DGB-Aufruf zum 1. Mai