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Mehr Studienplätze im Kampf gegen Lehrermangel gefordert

26.09.2019, 14:41
Der Linken-Fraktionschef, Thomas Lippmann,  spricht im Plenarsaal des Landtages zu den Abgeordneten. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archivbild
Der Linken-Fraktionschef, Thomas Lippmann, spricht im Plenarsaal des Landtages zu den Abgeordneten. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archivbild zb

Magdeburg (dpa) - Mit Blick auf den anhaltenden Lehrermangel an Sachsen-Anhalts Schulen hat Linken-Fraktionschef, Thomas Lippmann, erneut eine Erhöhung der Lehramtsstudienplätze gefordert. Es müsse mindestens 400 zusätzliche Plätze geben, sagte der Bildungsexperte am Donnerstag bei einer Debatte im Magdeburger Landtag.

Zudem müssten die Kapazitäten nach Schulformen und Fächern mehr den tatsächlichen Bedarfen angepasst werden, so Lippmann. Es könnten nicht sehenden Auges weiter Lehrer in Fächern wie Religion ausgebildet werden, für die es kaum Jobs gebe. Ändere sich das nicht, produziere das Land heute den Mangel von in fünf bis zehn Jahren.

Der Oppositionspolitiker bekam Unterstützung von Wolfgang Aldag von den mitregierenden Grünen. Auch er monierte, die Vergabe von Studienplätzen gehe zum Teil am Bedarf vorbei, während Bewerber bei Mangelfächern wie Physik mitunter abgewiesen würden. Aldag warb dafür, zeitlich befristet 200 zusätzliche Plätze für Lehramt einzurichten.

Einem Expertengutachten zufolge muss Sachsen-Anhalt bis 2030 rund 730 Lehrerinnen und Lehrer pro Jahr einstellen. Besonders groß ist der Bedarf bei den Sekundarschulen. Zuletzt konnte das Land von 900 ausgeschriebenen Stellen nur ein Drittel besetzen. Für Montag kündigte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) die nächste Runde mit besonderen Anreizen an. Weitere Details nannte er nicht.

Das Land habe zuletzt bereits die Zahl der Lehramts-Studienplätze auf mehr als 1000 erhöht, sagte Tullner zu Lippmanns Vorschlag. Bei 4600 Abiturienten pro Jahr sei es fraglich, ob sich noch viel mehr Studienanfänger für Lehramt finden würden.

Rede von Thomas Lippmann zum Lehrermangel