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Interview „Metal Frenzy, ja, kenn ich“

Frenzy-Festival : Metal-Fans sollten sich vom 16. bis 18. Juni nichts vornehmen, sondern einen Aufenthalt in Gardelegen einplanen.

29.03.2016, 23:01

Volksstimme: Das Metal Frenzy geht nun ins dritte Jahr. Entwickelt sich das Festival so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Robert Röttger: Der Vorverkauf läuft leider wieder schleppend. So wie in den Vorjahren. Organisatorisch hänge ich leider etwas hinterher, da gerade das Band-Booking sehr lange gedauert hat, aber wir schaffen das wieder. Letztendlich können wir auch erst wieder ein Resümee ziehen, wenn der letzte Müll vom Festivalgelände gesammelt wurde.

Nach der ersten und zweiten Auflage stand immer aufgrund der Finanzen ein Fragezeichen hinter einer Neuauflage. Bekommen Sie die Finanzierung langsam besser hin? Wie ist die Unterstützung von Stadtverwaltung und regionalen Unternehmen?

Die Finanzierung läuft weiterhin aus privater Tasche. Was mich aber besonders freut, ist, dass immer mehr regionale und überregionale Unternehmen den Wert der Veranstaltung wahrnehmen und uns unterstützen. Ohne diese Unterstützer hätte es auch keine dritte Ausgabe gegeben. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir hier im siebten Himmel schweben, sondern um jeden Euro kämpfen müssen.

Wie haben sich in den vergangenen Jahren die Besucherzahlen entwickelt und wie viele Gäste erwarten oder wünschen Sie sich in diesem Jahr?

Wir hatten 2014 und 2015 konstante Besucherzahlen, wobei sich die Zahl etwas mehr in Richtung Campinggäste verschoben hat. Für dieses Jahr erhoffe ich mir viele Gäste und auch wieder ein paar Drei-Tages-Camper mehr, da ja noch etwas Platz ist. Gespannt bin ich auch auf die Tagesgäste, da wir zum ersten Mal das Schnupperticket für täglich 34 Euro anbieten.

Wie läuft der Vorverkauf, wohin gingen bereits Tickets?

Zum ersten Mal haben wir in diesem Jahr mehrere Tickets in die Schweiz verkauft. Wieder ein weiteres Land auf der Liste zum Abhaken.

Was gibt es Neues auf dem Metal Frenzy?

Wie schon gesagt, wir bieten dieses Jahr Tagestickets an, bauen das Programm wieder etwas aus und werden hier und da kleine Handgriffe verbessern und wollen vor allem etwas an der Beschilderung tun. In diesem Jahr rudern wir auch wieder zurück vom Konzept Freitag bis Sonntag auf Donnerstag bis Samstag. Dann bleibt den Leuten noch der Sonntag für die Entspannung und Rückreise.

Auf welche Aktion oder Band freuen Sie sich besonders?

Ich freue mich wieder auf viele Bands, generell ja auf alle, da ich nur das buche, was ich auch selbst mag. Das wird ganz auf die Stimmung dann ankommen, ob es die Party-Band, Hardcore-Kapelle oder melodischer Rock sein darf.

Wie gestaltet sich der Arbeitsaufwand? Konnten Sie nach zwei absolvierten Festivals Ihre Arbeitsweise optimieren? Wie viel Freizeit geht für das Organisieren drauf?

Einiges konnte optimiert oder vorbereitet werden, aber die Zeit, die dadurch frei wird, versuchen wir dann in andere Dinge zu stecken wie zum Beispiel im Vorjahr in die Planung einer DVD. Es sind immer 10  000 kleine Dinge, die am Ende viel Zeit kosten. Daher geht immer noch viel zu viel Freizeit drauf. Aber so ist das nun mal. Von nichts kommt nichts und daher sitzt man doch jeden Abend nach der Arbeit ein paar Stündchen an der Planung.

Können die Altmärker Sie unterstützen und wenn ja, wie?

Sich bewegen und Tickets kaufen. Muss man so ehrlich sagen. Ich habe noch von keinem gehört, der es bereut hat, auch wenn er nicht großer Rock- oder Metal-Fan ist. Ein Abend Abwechslung und Leute gucken hat bestimmt noch keinem geschadet.

Hat sich aus Ihrer Sicht das Metal Frenzy in der Szene etabliert?

Für viele hat sich das Metal Frenzy bereits als Stammfestival etabliert, ja. Im Vergleich zum Vorjahr hört man auch sehr oft „Metal Frenzy, ja, kenn ich“, wenn man beispielsweise Flyer verteilt in den Regionen der Republik. Auch ist das daran zu messen, dass die ersten 100 Tickets schon weg waren, bevor auch nur eine Band feststand. Das war im ersten Jahr ja noch undenkbar. Die Fans wissen mittlerweile, womit sie rechnen können, und verbreiten die Kunde auch in die Welt.

Auf welchem Entwicklungsstand würden Sie gerne das Metal Frenzy in fünf oder zehn Jahren sehen?

Ich wünsche mir, dass alle Helfer, die dem Festival Zeit und Geld geopfert haben, dafür belohnt werden. Das geht aber nur, wenn das Festival weiter wächst – das ist mein Ziel. In die Zukunft kann ich aber nicht gucken, da wir nach jeder Ausgabe neu entscheiden müssen.