Migrantenorganisationen richten nach Anschlag Hotline ein
Halle (dpa/sa) - Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) hat nach dem Anschlag in Halle einen telefonischen Auskunfts- und Beratungsdienst für besorgte Migranten eingerichtet. "Die Hotline, in der wir in 70 Sprachen beraten, ist heute Morgen gestartet", sagte Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad am Montag. Unter der Rufnummer +49 345 21 38 93 99 könne sich wenden, wer die Sorge habe, Opfer von rechtsextremen Taten zu werden. "Schon in den ersten beiden Stunden kamen Fragen auf wie "Wie kann ich hier wegziehen?" oder auch "Was ist dran an Gerüchten über die Herkunft des Täters?"", sagte Mohamad.
Die Anrufer lebten derzeit zum Teil in Angst und Unsicherheit. "Andererseits ist ein großer Wille von Migranten, sich zu engagieren, in diesen Tagen spürbar", so der Lamsa-Geschäftsführer. Die Hotline vermittele Informationen und Fakten, leiste psychosoziale Unterstützung, zeige aber auch Möglichkeiten auf, sich zu engagieren. "Wir lassen die Menschen mit ihren Sorgen nicht allein, ob mit oder ohne staatliche Unterstützung und Finanzierung." Das Angebot wurde seinen Angaben zufolge von Fachleuten aus dem Netzwerk freiwillig organisiert und übernommen.