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Coronakrise Millionenausfälle bei Verkehrsunternehmen

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr fahren in Sachsen-Anhalt deutlich weniger Menschen Bus und Bahn. Wieviel Geld fehlt?

09.11.2020, 06:45

Magdeburg (dpa) l Die Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Sachsen-Anhalt haben wegen des Fahrgastschwunds durch die Corona-Pandemie bereits Millionenverluste angemeldet. Die Umsatzausfälle seit Beginn der Pandemie im Frühjahr summierten sich auf rund 50,7 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Zuvor hatten sich Bund und Länder verpflichtet, den ÖPNV zu entlasten und die fehlenden Einnahmen zu ersetzen. Der Bund stellt in diesem Jahr insgeamt 2,5 Milliarden Euro bereit, die Länder sollen entsprechend aufstocken.

Die Betreiber von S- und Regionalbahnen meldeten 33,1 Millionen Euro an. Auf die Unternehmen mit Bussen und Straßenbahnen entfallen 17,6 Millionen Euro, die höchsten Forderungen kommen aus Magdeburg und Halle. Die gemeldeten Ausfälle beziehen sich auf die ersten neun Monate dieses Jahres und enthalten noch keine Mindereinnahmen durch die neuen Corona-Regeln, die bis mindestens Ende November Teile des öffentlichen Lebens herunterfahren. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern einigten sich bei einer Tagung darauf, den ÖPNV wegen der anhaltenden Corona-Krise auch nächstes Jahr finanziell zu stützen.

Bei den ersten drastischen Einschränkungen im Frühjahr mit geschlossenen Schulen und Branchen sowie der Anordnung möglichst viel zuhause zu bleiben, waren auch die Fahrgastzahlen im Nahverkehr eingebrochen. In Halle sank die Auslastung in Bussen und Bahnen zwischenzeitlich um 70 Prozent, wie die Halleschen Verkehrsbetriebe Mitte Oktober mitteilten. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe verzeichneten vorigen Monat 70 bis 75 Prozent des normalen Fahrgastaufkommens.