Landesregierung unterstützt Schierkes touristisches Entwicklungskonzept Millionenschwerer Weckruf am Brocken
Schierke l Vorbei mit dem Dornröschenschlaf, der fast 20 Jahre lang durch den Brockenort Schierke waberte. Nun kann ernstgemacht werden mit der kräftigen Renovierung des hochgelegenen Wernigeröder Ortsteils.
Schierke sei "viele Jahre hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben", stellte Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) den Gastgebern des 76.Brockenstammtisches kein gutes Zeugnis aus. Marode Straßen und Brücken, leerstehende große Ferienheime, nur wenige touristische Freizeitangebote - außerhalb der fantastischen Gebirgslandschaft.
Wolle der Harz, wolle Schierke im Wettbewerb der deutschen Ferienregionen ein gewichtiges Wort mitreden, müsse dringend in die Infrastruktur investiert werden, erklärte Wolff. Dabei wolle die Landesregierung helfen, deswegen werde das erste Investitionspaket geschnürt. Mit 7,1Millionen Euro - EU-, Bundes- und Landesgelder - wird der Bau von zwei Straßen- und einer Fußgängerbrücke und der Ausbau einer Durchgangsstraße gefördert. Laut Wolff unverzichtbare Investitionen der öffentlichen Hand, die im zweiten Schritt private Geldgeber bewegen sollen, eigene Tourismusprojekte zu verwirklichen.
Als Sprecher der landeseigenen Investitionsbank schlug Manfred Maas vor, dass Landesregierung und Wernigerodes Stadtverwaltung einen "Masterplan Schierke 2020" beschließen sollten. Der touristische Ausbau des Brockenortes sei eine wichtige Aufgabe im Interesse Sachsen-Anhalts für fast alle Ministerien, Erfolge im Tourismus könne man vor allem im Harz vorweisen, so Maas.
Gast am Brockenstammtisch war auch Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD). Nicht als mahnender Sparkommissar, als ausdrücklicher Befürworter der Schierker Investitionen. Das sei kein Projekt allein für den Harz, sondern bedeutsam für das Land. Bullerjahn sagte, solche Vorhaben könne man sich nicht in allen Regionen Sachsen-Anhalts leisten. Dass der Wernigeröder Stadtrat ein anspruchsvolles Entwicklungskonzept für Schierke verabschiedet habe, das Investitionen von bis zu 36Millionen Euro umfasse, sei eine Voraussetzung für seine Unterstützung.
Bei aller Freude über den millionenschweren Weckruf für Schierke. Dass Fördertöpfe nun endlich gut gefüllt sind, daran erinnerten beide Minister. Sachsen-Anhalt müsse sich auf den Wechsel vom Finanz- zum Wissenstransfer einstellen, so Wolff.