Experten aus ganz Deutschland entnahmen im Norden der Altmark Bodenproben / Ergebnisse in zwei Wochen zu erwarten Milzbrand-Weide soll voraussichtlich dauerhaft gesperrt werden
Stendal l Rund 20 Experten verschiedener Institute aus ganz Deutschland verschafften sich gestern vor Ort einen Eindruck von der Situation auf der durch Milzbrand-Bakterien kontaminierten Weide im Norden des Landkreises Stendal. Dort war in der Nähe von Wahrenberg bei Seehausen vorige Woche Milzbrand ausgebrochen. Zehn Rinder einer dort stehenden Herde wurden mit dem Erreger infiziert und verendeten.
Von den Stellen, auf denen die toten Tiere lagen, wurden gestern Bodenproben entnommen und Pflanzenteile eingesammelt. Sie werden jetzt im Friedrich-Löffler-Institut in Jena auf die Milzbrand-Erreger hin untersucht. In zwei Wochen sollen die Ergebnisse vorliegen. Danach, so der Stendaler Amtstierarzt Thoralf Schaffer werde entschieden, ob und in welcher Weise auf der gut acht Hektar großen Weide nach der Ursache für die Infektion gesucht werden kann.
Ungeachtet dessen soll am heutigen Donnerstag mit der Desinfektion der betroffenen Weideflächen begonnen werden.
Wolfgang Beyer, Dozent der Universität Stuttgart-Hohenheim und als ausgewiesener Experte seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der Milzbrandforschung tätig, leitete die Probennahme. Er empfahl, die Weide für mindestens drei Jahre zu sperren. Für Amtstierarzt Schaffer eine Mindestforderung. Er könne sich vorstellen, diese Fläche dauerhaft zu sperren, sagte er gestern im anschließenden Pressegespräch.
Die zweite Weide, auf der die Herde derzeit steht und auf der am Sonnabend das letzte Tier verendete, kann voraussichtlich in zwei Wochen wieder normal genutzt werden.