Einblicke in mittelalterlichen Totenkult Mumien in Nedlitz werden erstmals öffentlich gezeigt
Nedlitz (am/ssi) l Zwei fachmännisch hergerichtete Mumien aus der Gruft in der Sankt Nikolaus-Kirche in Nedlitz (Jerichower Land) sind am 27. April erstmals öffentlich zu sehen. Der Kirchenförderverein hat seit April 2010 mit dem Restaurator Jens Klocke aus Hildesheim daran gearbeitet. 45 000 Euro kostete das Projekt. 18 000 Euro kamen von der Europäischen Union. 27 000 Euro warb der Verein als Spenden ein.
Die Präsentation will Einblicke in den mittelalterlichen Totenkult geben. Bei den sterblichen Überresten handelt es sich um Juliane Pforte (verstorben 1753) und Rittergutsbesitzer Robert Christian von Hake (1720). Sie ließen sich nach ihrem Tod mumifizieren.
Erwartet wird am 27. April um 10 Uhr Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens. Dr. Wilfried Rosendahl, Leiter des Deutschen Mumienprojekts, hält einen Vortrag.
Unumstritten ist das Projekt nicht. Möckerns Pfarrer Martin Vibrans etwa hält die Zurschaustellung menschlicher Überreste für fragwürdig.