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Museum Synagoge plant Theaterspiel über Heimatdichter

Nach heftigen Auseinandersetzungen wurde am Synagogen-Museum Gröbzig eine neues Kapitel aufgeschlagen. Der Neustart scheint zu glücken.

28.06.2019, 05:23

Gröbzig(dpa/sa) - Das Museum Synagoge Gröbzig beschreitet Neuland und plant eine Theateraufführung. Einwohner des Ortes seien mit der Idee zu ihr gekommen, ein Theaterstück über den jüdischen Heimatdichter des Orts, Leo Löwenthal, zu spielen, sagte Museumschefin Annett Gottschalk.

Der 1925 gestorbene Dichter schrieb Geschichten über den Ort im Gröbziger Dialekt. "Wir haben daraus "Die Kutschfahrt von Gröbzig nach Köthen" gemacht", sagte Gottschalk. Seit Anfang Mai werde geprobt, es gebe zehn Rollen und viele Helfer. Premiere soll am 31. August sein.

"Der ganz Ort scheint Feuer und Flamme", sagte Gottschalk. Das zeige, dass die Menschen im Ort mit dem Museum zusammenarbeiten wollten, betonte die Museumschefin. Auch bei den Recherchen zur aktuellen Ausstellung über die Baugeschichte des Synagogenkomplexes habe sie viel Hilfe von Einwohnern bekommen, sagte Gottschalk, die vor fast einem Jahr die Leitung übernommen hatte.

Das Ensemble aus Synagoge, Gemeindehaus, Schule und Friedhof ist eines der wenigen Zeugnisse jüdischer Kultur in Deutschland, das die Zeit des Nationalsozialismus ohne schwere Zerstörungen überstanden hat. Um das Synagogen-Museum hatte es einen Zwist über die inhaltliche Ausrichtung gegeben. Kommune und Landkreis wollten eine stärkere regionale Verankerung. Deshalb wechselten der Trägerverein und die Museumsleitung.

Mittlerweile gebe es mindestens eine Veranstaltung pro Monat mit Künstlern aus der Region. Außerdem biete sie Veranstaltungen speziell für Kinder und Jugendliche, etwa bei Projektwochen, an, sagte Gottschalk, die vor ihrem Wechsel nach Gröbzig am Jüdischen Museum in Frankfurt/Main für Museumspädagogik zuständig war. In diesem Jahr soll das Museum so umgestaltet werden, dass es barrierefrei ist.

Homepage des Museums