Neumann-Becker: Erinnerung an Volksaufstand ist Anerkennung
Magdeburg (dpa/sa) - Für Sachsen-Anhalts Aufarbeitungsbeauftragte Birgit Neumann-Becker ist die historische Erinnerung an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR nach wie vor sehr bedeutsam. Sie gebe den Opfern und ihren Familien Anerkennung und korrigiere die SED-Propaganda von einem "faschistischen Putsch", erklärte Neumann-Becker am Mittwoch in Magdeburg. In Sachsen-Anhalt seien 24 Frauen und Männer im Zusammenhang mit dem Volksaufstand gestorben, die DDR habe die Wahrheit über die Toten unterdrückt.
Inzwischen seien die Ereignisse um den 17. Juni 1953 in vielen Dörfern und Städten des Landes aufgearbeitet. Straßen seien nach den Toten benannt. "Der 17. Juni 1953 ist ein Gedenktag, der uns Ostdeutsche daran erinnert, dass bereits die Generation der Eltern der 1989er für Freiheitsrechte und Demokratie auf die Straße gegangen sind."
Vor 65 Jahren gingen in der DDR in rund 700 Orten Hunderttausende gegen das SED-Regime auf die Straße. Panzer der Sowjetarmee schlugen den Protest blutig nieder. Viele Aufständische wurden verurteilt. Zum 65. Jahrestag des Volksaufstandes in diesem Jahr gibt es im Land an vielen Orten Gedenk- und Erinnerungsveranstaltungen.