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"unterschätztes Risiko" Autofahrer aufgepasst! Nächste große Kontrollwoche in Sachsen-Anhalt beginnt

Am 6. Oktober 2025 startet die nächste große Kontrollwoche der Polizei in Sachsen-Anhalt. Dieses Mal im Fokus der Beamten: Ablenkungen im Straßenverkehr.

Von DUR Aktualisiert: 01.10.2025, 11:34
Ablenkungen am Steuer stehen bei der nächsten großen Kontrollwoche der Polizei in Sachsen-Anhalt im Fokus.
Ablenkungen am Steuer stehen bei der nächsten großen Kontrollwoche der Polizei in Sachsen-Anhalt im Fokus. (Symbolfoto Imago/Action Pictures)

Magdeburg/Halle (Saale). – Unachtsamkeit im Straßenverkehr stellt eine erhebliche Gefahr dar und kann zu Unfällen führen. Daher will die Polizei in Sachsen-Anhalt in der Woche vom 6. bis 12. Oktober 2025 verstärkt Autofahrer kontrollieren.

Bei den länderübergreifenden Verkehrsüberwachungsaktionen des Roadpol-Netzwerks gibt es regelmäßig verstärkte Kontrollen im ganzen Land mit wechselnden regionalen Schwerpunkten. Der erste Blitzermarathon war Anfang April.

Roadpol ist eine Nicht-Regierungsorganisation (NGO), die aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union hervorgegangen ist.

Blitzermarathons in Sachsen-Anhalt: Wann und was wird kontrolliert?

Truck & Bus I
17. bis 23. Februar 2025
Speed I/Speedmarathon
7. bis 13. April 2025/9. April 2025 (Speedmarathon)
Truck & Bus II
5. bis 11. Mai 2025
Alcohol & Drugs
16. bis 22. Juni 2025
Speed II
4. bis 10. August 2025
Focus on the Road
6. bis 12. Oktober 2025
Truck & Bus III
17. bis 23. November 2025
Alcohol & Drugs
15. bis 21. Dezember 2025

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Kontrollwoche "Focus on the Road" der Polizei in Sachsen-Anhalt

"Ablenkung im Straßenverkehr ist ein unterschätztes Risiko. Schon ein kurzer Blick auf das Smartphone kann schwerste Unfälle verursachen. Wer bei 50 Kilometern pro Stunde nur eine Sekunde abgelenkt ist, legt bereits 14 Meter zurück, bei 120 Kilometern pro Stunde sind es rund 36 Meter. Taucht in dieser Zeit ein unaufmerksamer Fußgänger auf der Fahrbahn auf oder eine unvorhersehbare Gefahrenstelle, bleibt keine Chance mehr, rechtzeitig zu reagieren. Mit unseren Kontrollen wollen wir auf diese Risiken aufmerksam machen und dazu beitragen, dass alle sicher an ihr Ziel kommen", so Innenministerin Dr. Tamara Zieschang zur Kontrollewoche der Polizei.

Bei den Kontrollen hat die Polizei jedoch nicht nur Autofahrer im Visier. Auch Lkw- und Radfahrer sollen kontrolliert werden. Dabei im Fokus: Handy-  und Smartphonenutzung am Steuer.

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Das sind die Ergebnisse der Aktionswoche "Speed I" im vergangenen Jahr

Beim ersten Blitzermarathon im vergangenen Jahr waren vom 15. bis 21. April 2024 mehr als 1.250 Polizisten im Einsatz und überprüften die Geschwindigkeit von rund 207.000 Fahrzeugen. Dabei stellten sie mehr als 5.230 Fahrer im Land fest, die zu schnell unterwegs waren.

Am sogenannten Speedmarathon wurden 2024 mehr als 20.800 Fahrzeuge kontrolliert. An den etwa 100 Kontrollstellen waren fast 800 Fahrzeuge zu schnell unterwegs.

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Traurige Spitzenreiter der Aktionswoche waren jeweils ein Fahrzeugführer in Möckern und einer in Zerbst.

In Möckern, auf der dortigen Hohenziatzer Chaussee, war die Person bei erlaubten 50 km/h mit 155 km/h unterwegs. In Zerbst beschleunigte der Fahrzeugführer sein Fahrzeug innerorts so stark, dass in einem 30er Bereich eine Geschwindigkeit von knapp über 100 km/h gemessen wurde.

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Was bedeutet "Speed", "Speedweek" oder "Speedmarathon"?

Bei den Speed-Kontrollen stehen zu schnelle Autofahrer im Visier der Polizei. Kontrolliert wird mit Geschwindigkeitsmessgeräten. Beim Speedmarathon-Tag am 19. April 2024 gab es besonders häufige Kontrollen auf den allen Autobahnen, Land-, sowie Bundesstraßen.

Video: Blitzermarathon vom 15.4. bis 21.4.2024 in Sachsen-Anhalt

Archivbericht: Anna Lena Giesert)
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Die Landespolizei setzt laut eigenen Angaben für die Geschwindigkeitsüberwachung verschiedene Verkehrsüberwachungstechnik ein. Neben Hand- und Großmessgeräten sind landesweit auch sogenannte Enforcement-Trailer (Blitzeranhänger) im Einsatz.

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Was bedeutet "Truck und Bus"?

Die Aktionswochen sind in Schwerpunkte unterteilt. Beispielsweise kontrollierte die Landespolizei Sachsen-Anhalts bei der ersten Aktionswoche "Truck & Bus"  im Jahr 2024 insgesamt 395 Fahrzeuge. 

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Bei fast jedem zweiten angehaltenen Fahrzeug wurden Verstöße festgestellt, so das Innenministerium. „Bei 168 Fahrzeugen, also 43 Prozent, gab es Beanstandungen.“

Die meisten Verstöße gab es den Angaben zufolge wegen nicht eingehaltener Lenk- und Ruhezeiten (135), gefolgt von der falschen Bedienung des Tachografen (118) sowie technischer Mängel an den Fahrzeugen (44). 22 Verstöße seien so schwerwiegend gewesen, dass die Weiterfahrt untersagt wurde.

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Im Fokus stehen unter anderem besonders Bundesstraßen und Autobahnen. 

Bei den drei Aktionswochen „Truck & Bus“ im vergangenen Jahr kontrollierte die Landespolizei insgesamt mehr als 1.400 Fahrzeuge. Bei 720 der angehaltenen Fahrzeuge wurden Verstöße festgestellt. Vornehmlich wiesen die Fahrzeuge technische Mängel auf oder es gab Verstöße gegen die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. 

Was bedeutet "Focus on the Road"?

Beim Kontrolltag "Focus on the Road" zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr gab es im vergangenen Jahr über 130 Verstöße in Sachsen-Anhalt, bei denen Verkehrsteilnehmer verbotswidrig elektronische Geräte wie Mobiltelefone, Tablets oder Laptops nutzten haben.

Hier liegt auch der Fokus der Polizei: Kontrolliert werden Ablenkungen vom Auto-Fahren besonders in elektronischer Form.

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Warum gibt es den Blitzermarathon überhaupt?

Eine der verschiedenen Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr ist die nicht angepasste Geschwindigkeit. Durch die Polizei-Aktion soll diese Unfallursache bekämpft und auf das allgemeine Problem aufmerksam gemacht werden.

Blitzermarathon: Erhöhung der Verkehrssicherheit oder reine Abzocke?

Den Blitzermarathon und die Speedweek gibt es schon seit vielen Jahren. Beide Ereignisse stehen auch häufig in der Kritik. Oftmals wird bemängelt, dass der hohe Aufwand in keinem Verhältnis zum langfristigen Erfolg stehe. Viele Autofahrer würden sich auf die Blitzerwoche vorbereiten und Raser somit oft nicht in flagranti erwischt werden.

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Des Weiteren ist der Zeitraum der Aktion mit einem hohen personellen Aufwand auf Seiten der Polizei verbunden. Neben tausenden Polizisten sind auch zahlreiche Blitzer im Einsatz.

Dennoch halten die meisten Bundesländer daran fest. Die konzertierte Aktion samt vorausgehender Öffentlichkeitsarbeit würde bei vielen Verkehrsteilnehmern ein besseres Bewusstsein für zu hohes Tempo schaffen, so die Begründung.